Vom niederösterreichischen Kuchen mitnaschen wollen wohl Prölls Freunde von der Initiative.

Foto: derStandard.at/Oberndorfer

Der Wahlkampf in Niederösterreich hat begonnen. Für Landeshauptmann Erwin Pröll schon viel früher als für seine Konkurrenz: am 20. März 2003 nämlich, zwei Tage nach der vergangenen Wahl. So weiß es zumindest sein Freund Christian Konrad, Generalanwalt des Raiffeisenverbandes. Und weil so viel Engagement Unterstützung braucht, hilft ihm die "Initiative für Erwin Pröll" beim Stimmenfang.

Der "Ermöglicher"

"Eigentlich habe ich Erwin empfohlen, jemand Jüngeren für den Vorsitz des Komitees zu wählen", sagt Konrad, der schon beim letzten Wahlkampf im Vorstand des Vereins war. Doch weil Pröll darauf bestand, erfüllte er natürlich den Wunsch seines Freundes.

Zum Vorsitz des Komitees gesellen sich noch andere gute Freunde des Landeshauptmanns: Elisabeth Stadler (UNIQUA), Johannes Coreth (Niederösterreichische Versicherung), Erwin Hameseder (Raiffeisen-Holding NÖ-Wien), Bettina Glatz-Kremsner (Österreichische Lotterien), Reinhard Mosser (Mosser Holzindustrie), Fußballtrainer Josef Hickersberger, Markus Hengstschläger (Abteilungsleiter Medizinische Genetik an der Med-Uni Wien) und die Schauspielerin Ulrike Beimpold. Die wurde zum Mitmachen eingeladen: "Es geht mir hier um die Person Erwin Pröll", sagt sie über ihr Engagement. Den Politiker bezeichnet sie als "Ermöglicher".

"Todunglücklich" ohne Kirchen

Mosser schätzt Pröll, "weil man bei ihm immer einen Termin bekommt". Vereinschef Konrad bestätigt: "Er ist immer für die Niederösterreicher da." Für Auftritte bei Feuerwehrfesten lasse der Politiker schon mal das Privatleben hintan stehen. Und geistigen Urlaub habe er schon lange nicht mehr gehabt: "Wenn der die niederösterreichischen Kirchen nicht sieht, ist er todunglücklich", sagt der Generalanwalt. Prölls Familie unterstützt den Wahlkampf trotzdem: Sohn Stephan Pröll ist Geschäftsführer der Initiative. "Wir planen sowohl Großveranstaltungen als auch kleine Aktionen in den Bezirken", sagt der über seine Arbeit.

Der überparteiliche Verein will für den Wahlkampf zwischen 200.000 und 250.000 Euro ausgeben. Und wer wird das bezahlen? "Privatsponsoren, die wir aber erst suchen müssen", erklärt Konrad. Deshalb suchen die Pröll-Förderer noch weitere Mitglieder: "In den nächsten Wochen starten wir einige Werbeaktionen. Dazu nehmen wir verschiedene Persönlichkeiten als Testimonials." Bei den Medien versucht die Initiative mit Süßem sein Glück: "Wir sind hier ja nicht nur im Demel, weil’s so gemütlich ist, sondern weil die so gute Schaumrollen und Torten gibt!" (lis/derStandard.at, 23. Jänner 2008)