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Foto: AP/Mark Lennihan
Der wichtigste Unterschied zu den Dreißigerjahren besteht darin, dass die Notenbanken und teils auch die Regierungen nicht wie damals die Arme vor der Brust verschränken und sagen: "Der Markt darf nicht gestört werden, wir greifen nicht ein." Damals gingen Banken reihenweise bankrott. Heute greifen die Notenbanken schon bei Anzeichen großer Verluste wichtiger internationaler Banken zur Geldspritze. Wankende Banken werden von ihren Sektoren oder den Regierungen aufgefangen. Der zweite große Unterschied: Damals hatten nur die industrialisierten Länder Kapital. Heute sitzen die Araber und die Asiaten, auch die Russen auf riesigen Vermögen und kaufen sich bei in Schwierigkeiten befindlichen westlichen Finanzinstituten ein. Dennoch – die Situation ist mulmig. Zunächst an den Börsen, etwas später vielleicht in der Realwirtschaft. Aber eine weltweite Depression wie damals mit Arbeitslosenraten um die 25 Prozent in den USA (nebenbei: ohne dass sich die Amerikaner dem Faschismus in die Arme geworfen hätten) ist so gut wie ausgeschlossen. Aber die Welt bezahlt jetzt den Preis für eine unverantwortliche Wirtschaftspolitik der Regierung Bush. (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 23.1.2008)