Die Telekom Austria ist möglicherweise an einer Übernahme der ukrainischen Telefongesellschaft Ukrtelecom interessiert. Der Kiewer Wirtschaftszeitung "Ekonomicheskie Izvestia" zufolge plant die österreichische Telekom-Gesellschaft, zumindest einen Teil der zur Privatisierung anstehenden Aktien des Quasi-Monopolisten zu kaufen. Die Telekom Austria bestätigte ein prinzipielles Interesse, der Erwerb der Ausschreibungsunterlagen bedeute jedoch nicht, dass man am Verkaufsprozess tatsächlich teilnehmen werde, hieß es in einer Stellungnahme.

"Wir werden daher genau prüfen, ob das Geschäftsmodell der Gesellschaft mit unseren strategischen Leitlinien in Einklang steht"

Die Telekom Austria habe ihren Fokus auf Mobilfunk-Beteiligungen in kleinen bis mittelgroßen Ländern mit bis zu 20 Millionen Einwohnern. Die Ukraine hat 46 Millionen Einwohner, die Ukrtelecom hat den Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeit im Festnetz. "Wir werden daher genau prüfen, ob das Geschäftsmodell der Gesellschaft mit unseren strategischen Leitlinien in Einklang steht", heißt es in der Stellungnahme.

80 Prozent

Die Ukrtelecom stellt annähernd 80 Prozent der Festnetzverbindungen in der Ukraine zur Verfügung. Der ukrainische Staat plant, 60 Prozent plus eine Aktie der Anteile an der Telefongesellschaft im Rahmen einer Auktion zu verkaufen. Weitere 7,79 Prozent sollen über die Börse privatisiert werden. Sollte die Übernahme der Ukrtelecom durch die Telecom Austria über die Bühne gehen, rechnen Experten mit der Aufnahme eines Kredits in der Höhe von 5-6 Mio. US-Dollar (3,45-4,14 Mrd. Euro). Laut "Ekonomicheskie Izvestia" sind die deutschen Konkurrenten der Telekom Austria, Vodafone und Deutsche Telekom nicht am Erwerb der Ukrtelecom interessiert. (APA)