Washington - Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hat das Vorgehen von Ex-Präsident Bill Clinton im Vorwahlkampf für Ehefrau Hillary scharf kritisiert. Clinton habe seinen Werbefeldzug für die einstige First Lady "auf eine Ebene gebracht, die ich für ziemlich besorgniserregend halte", sagte Obama am Montag in einem Interview des US-Fernsehsenders ABC. Der frühere Präsident habe es sich zur Gewohnheit gemacht, Erklärungen abzugeben, die nicht den Tatsachen entsprächen. Künftig werde er Clinton in solchen Fällen direkt damit konfrontieren.

Der schwarze Senator bezog sich unter anderem auf eine jüngste Äußerung Bill Clintons über seine Haltung zum Irak-Krieg. Der Ex- Präsident hatte - auch zur Verwunderung der US-Medien - kurz vor der Vorwahl in New Hampshire gesagt, Obamas Behauptung, von Anfang an gegen den Irak-Krieg gewesen zu sein, sei ein "Märchen". Vor der Kandidatenkür in Nevada am vergangenen Wochenende hatte sich Clinton wiederum den Zorn Obamas zugezogen, als er dem Senatoren zugeneigten Gewerkschaftsmitgliedern Einschüchterungsmethoden vorwarf. Hillary Clinton siegte bei den Abstimmungen in beiden Bundesstaaten.

Bereits zuvor hatte das Magazin "Newsweek" berichtet, dass prominente Demokraten aufgebracht über die "aggressiven" Methoden Bill Clintons im Wahlkampf seien. So habe beispielsweise Senator Edward Kennedy seinem alten Freund in einem Telefongespräch in aller Deutlichkeit gesagt, er solle seinen Ton ändern und damit aufhören, Obama anzugreifen. Kennedy habe sich unter anderem auf ein Interview bezogen, in dem Clinton eine mögliche Kandidatur Obamas als "Würfelspiel" bezeichnet hatte. (APA/dpa)