Bild nicht mehr verfügbar.

Omar bin Laden sagte in dem CNN-Interview, er wolle ein Ende der Gewalt erreichen, die von seinem Vater inspiriert worden sei.

Foto: AP Photo/Nasser Nasser

Bild nicht mehr verfügbar.

Der 26-Jährige mit seiner britischen Ehefrau in Ägypten.

Foto: AP Photo/Omar Osama bib Laden
Washington - Omar bin Laden, einer der Söhne des Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden, hat an seinen Vater appelliert, einen "anderen Weg" zu suchen - ohne Gewalt. In einem am Montag ausgestrahlten Interview des US-Senders CNN sagte Omar aber zugleich, dass er seinen Vater nicht für einen Terroristen halte. Osama bin Laden glaube, dass es seine Pflicht sei, Muslime vor Angriffen zu schützen. "Er glaubt, dass dies seine Aufgabe ist - den Menschen zu helfen."

Das Interview wurde CNN zufolge am Sonntag nahe Kairo geführt. Darin sagt Omar bin Laden, er äußere sich öffentlich, weil er ein Ende der Gewalt erreichen wolle, die von seinem Vater inspiriert worden sei. Er wolle ihm sagen: "Versuche einen anderen Weg zu finden um zu helfen oder Dein Ziel zu finden. Diese Bomben, diese Waffen, das ist für keinen gut..." erklärt der 26-Jährige, der laut CNN in den vergangenen Monaten von seiner britischen Ehefrau Englisch gelernt hat.

Ausbildungslager verlassen

Seinen Vater hat Omar nach eigenen Angaben seit 2000 nicht mehr gesehen. Zu diesem Zeitpunkt habe er mit Zustimmung Osamas ein Al-Kaida-Ausbildungslager verlassen. Er sei gegangen, weil er nicht mit dem Töten von Zivilisten in Verbindung gebracht werden wollte. Sein Vater habe ihn nicht zurückgehalten. Wo Osama sich jetzt aufhalte wisse er nicht. Omar bin Laden sagte weiter, er sei aber überzeugt, dass sein Vater nie gefunden werde, weil er - wo auch immer - von Ortsansässigen unterstützt werde.

Zu den Anschlägen vom 11. September 2001 sagt Omar, er halte sie persönlich für falsch. Auch der Vietnamkrieg sei nicht richtig gewesen, und das gelte auch für das, was in Palästina und im Irak vor sich gehe. Er habe Trauer angesichts der Toten vom 11. September empfunden. "Ich unterstütze den 11. September nicht und auch keinen anderen Krieg, in dem nur Zivilisten sterben." (APA)