Marie-Therese, 13, will ein "lustiges" Kostüm und verkleidet sich deshalb als Biene Maja.

Foto: burg/derStandard.at

Theodor Wohlfarter, "über 49", geht, wie seine ganze Familie, als Pirat. Er arbeitet bei der MA 56.

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Paul, 4, ist traurig, weil das Tiger-Kostüm schon ausverkauft ist.

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Verkäuferin Martina Pöchhacker, 50, sagt: "Kurz vor dem Faschingsdienstag geht es rund."

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Inmitten von Kostümen, Girlanden und Faschingsmasken steht Martina Pöchhacker. Sie ist Verkäuferin im Kostümladen Jux Witte in der Linken Wienzeile im 6. Bezirk. Bei ihr ist noch keine Faschingsstimmung aufgekommen. Die Kostüm-Verkäuferin sagt ganz nüchtern: "Heuer ist noch kein Kostüm-Trend erkennbar. Letztes Jahr waren die Piraten-Kostüme sehr begehrt. Alle wollten wie 'Fluch der Karibik'-Pirat Jack Sparrow aussehen".

"Allzeitklassiker"

Die heurige Faschingssaison ist schon fast am Höhepunkt. Der Laden hat das ganze Jahr über geöffnet. Zu Halloween und in der Faschingssaison, die mit dem Faschingsdienstag am 5. Februar heuer früh endet, ist der Andrang am größten. Zu den beliebtesten Verkleidungen zählen die "Allzeitklassiker" Krankenschwester und Pippi Langstrumpf, oder Kostüme im typischen 20er-Jahre Charleston-Stil, analysiert die 50-jährige Verkäuferin.

Faschingsparty im Kindergarten

Der vierjährige Paul war letztes Jahr, gemäß dem Trend, als Pirat unterwegs. Heuer würde er sich gerne als Tiger verkleiden. Leider scheint das auch bei anderen Kindern begehrt zu sein, denn die Tiger-Kostüme sind schon ausverkauft. Paul muss also noch weiterschauen. Ein paar Tage hat er auch noch Zeit, bis die Faschingsparty im Kindergarten steigt.

Lustiges Kostüm

Marie-Therese ist im Gegensatz zu Paul schon fündig geworden. Die 13-jährige Schülerin will ein lustiges Kostüm. "Im Fasching kann man kindisch sein", sagt sie. "Ich war schon mal als Baby verkleidet", lehnt sie den Vorschlag einer Verkäuferin ab. Die Biene-Maja-Perücke gefällt ihr. Nach langem Stöbern findet sie auch die passenden Flügel und schwirrt ab.

Feier beim Fussballverein

Theodor Wohlfarter, der nach eigenen Angaben "über 49" ist, will als Pirat das Gschnas entern. Im Jux Witte hat er das passende Kopftuch, auf dem ein Totenschädel abgebildet ist und eine Augenklappe gefunden. "Die ganze Familie verkleidet sich als Piraten", erzählt er. "Meine Frau hat mich gedrängt hierher zu gehen." Gemeinsam wollen sie auf die Faschingsfeier seines Fußballvereins gehen.

"Ruhe vor dem Sturm"

Verkäuferin Pöchhacker seufzt, denn die stressigsten Tage stehen noch bevor: "Kurz vor dem Faschingsdienstag geht es rund. Jetzt herrscht noch die Ruhe vor dem Sturm", sagt sie aus Erfahrung. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie schon im Kostümladen. Ob sie selbst auch so kostümbegeistert ist? Sie verneint: "Mit der Zeit stumpft man ab." (rwh, derStandard.at, 21.1.2008)