Rom - Der britische Außenminister David Miliband ist der
Ansicht, dass die Unabhängigkeit des Kosovo am 4. Februar, dem Tag
nach der zweiten Runde der serbischen Präsidialwahl, erklärt werden
soll. Dies berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" unter
Berufung auf italienische Diplomatenquellen. Miliband verhandle mit
Italien, Deutschland und Frankreich über dieses Datum. Die vier
EU-Staaten, deren Chefdiplomaten am Samstag unter Ausschluss der
Öffentlichkeit im slowenischen Brdo bei Kranj (Krainburg)
zusammentrafen, gehören gemeinsam mit Russland und den USA der
Kosovo-Kontaktgruppe an.
Der italienische Außenminister Massimo D'Alema fordert dagegen,
dass man bei der Unabhängigkeitserklärung auch die spanischen
Parlamentswahlen am 9. März berücksichtige. Der spanische
Premierminister Jose Luis Zapatero könnte nämlich durch eine
Unabhängigkeit des Kosovo in die Bredouille geraten, wenn dadurch die
separatistischen Bestrebungen im Baskenland in den Mittelpunkt des
spanischen Wahlkampfs gerieten. Die baskische Untergrundorganisation
ETA hat die Unabhängigkeit des Kosovo als Vorbild für den eigenen
Kampf um einen eigenen Staat bezeichnet.
"Abstimmen"
Einigkeit zeigten die Außenminister von Deutschland,
Großbritannien, Frankreich und Italien bei ihrem Treffen in Brdo, was
die internationale Abstimmung der Unabhängigkeit des Kosovo betrifft.
"Europa hat Kosovo aufgefordert, seine Unabhängigkeitserklärung mit
uns, die diesen Schritt unterstützen, abzustimmen", sagte der eng mit
D'Alema zusammenarbeitende italienische Diplomat den Angaben von "La
Repubblica" zufolge. (APA)