Bild nicht mehr verfügbar.

Gusenbauer will in Zunkunft nur noch Economy Class fliegen.

Foto: APA/Schlager
Wien - Bundeskanzler Alfred Gusenbauer zieht aus der Aufregung um seinen upgegradeten Flug nach Thailand die Konsequenz und legt mit heutigem Tag seine Senator-Card zurück. Gleichzeitig betont er, dass die Umbuchung in die Business Class einzig Idee der AUA gewesen sei. Trotzdem will er den Differenzbetrag für sich, Lebensgefährtin Eva Steiner und Tochter Selina bezahlen.

Ausschließlich Privatflüge

Gleichzeitig betonte Gusenbauer in einer Aussendung ein weiteres Mal, dass auf sein Meilenkonto ausschließlich Privatflüge gebucht worden seien. Ob aufgrund seiner eingeschränkten Zeit für Privatreisen die Bedingungen für eine Weiterführung der AUA/Lufthansa Miles&More-Karte gegeben sei, würden ausschließlich die Fluglinien entscheiden. Und diesen nehme er nun die Entscheidung ab.

Ferner betont Gusenbauer, dass weder er noch seine Lebensgefährtin beim Flug Wien-Bangkok am 20. Dezember um ein Upgrading des Fluges ersucht hätten. Vielmehr habe das Personal der AUA ihn kurz vor dem Abflug informiert, dass er und seine Familie aufgrund von freien Plätzen in die Business Class umgesetzt worden seien: "Dr. Gusenbauer und seine Familie haben sich dafür beim AUA-Personal bedankt."

Überweisung

Ungeachtet des gar nicht erbetenen Offerts der Fluglinie wird Gusenbauer den Differenzbetrag überweisen. Beim Rückflug war das Paar mit Tochter Selina ohnehin Economy Class geflogen.

Kritik von ÖVP und Opposition

Am Wochenende wies das Kanzlerbüro den Verdacht, der Kanzler habe Vergünstigungen aufgrund seiner politischen Funktion für private Zwecke missbraucht, umgehend zurück. Dieser habe eine "private Senator-Karte" genutzt, die er lange vor Amtsantritt bekam.

Die ÖVP verlangt "klare Worte" Gusenbauers. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) sagte am Sonntag: "Die Vergangenheit holt einen manchmal schneller ein, als man wahrhaben möchte" - eine Anspielung auf die Empörung der SPÖ vor drei Jahren, als ein Upgrade eines Privatflugs des damaligen Finanzministers Karl-Heinz Grasser für Debatten sorgte.

"Vergrasserung"

Das BZÖ ist empört, Grün-Mandatar Werner Kogler sprach angesichts des Kanzler-Fluges von der "beginnenden Vergrasserung der SPÖ". Er will von allen Regierungsmitgliedern wissen, "wie sie es selbst halten", und startet eine Anfragenserie. (APA, go, pm, DER STANDARD, Printausgabe 21.1.2008)