Wien - Ein Todesopfer und drei Verletzte forderte Sonntag
früh ein Wohnungsbrand in Wien-Liesing. Entgegen ersten Informationen
hatte nicht in der Wohnung gelagertes Benzin sondern ein elektrischer
Defekt zu dem Feuer geführt. Das Opfer, ein 70-jähriger Mann, war
bereits auf der Flucht vor den Flammen, als er sich noch einmal zum
Umkehren entschloss, um seinen Hund zu retten - und umkam.
Das Feuer war gegen 2.20 Uhr in der Wohnung von Richard und Anna
B. (67) im siebenten Stock eines Hauses in der Putzendoplergasse
ausgebrochen. Dort wohnte auch noch die 40-jährige Renate E. "Die
Wohnungsinsassen waren schon auf der Flucht, als der Mann offenbar
noch einmal zurücklief, um den Hund zu retten. Das wurde ihm zum
Verhängnis", sagte ein Kriminalist der Kriminaldirektion 1 über den
Hergang.
Benzinkannister nicht verantwortlich
Für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Seine Frau, die zweite
Wohnungsinsassin und eine Nachbarin erlitten Rauchgasverletzungen und
kamen ins Krankenhaus. Zunächst war man auf mehrere Benzinkanister
aufmerksam geworden, die in der Wohnung gelagert waren. Doch von
ihnen dürfte das Feuer nicht ausgegangen sein.
Der Kriminalist: "Es handelte sich offenbar um einen elektrischen
Defekt. Benzin war nicht im Spiel. Nachbarn haben ein
explosionsartiges Geräusch gehört. Doch das war offenbar Rauchgas,
das durchgezündet hatte. Durch Luftzug zusammen mit den Windböen
breitete sich das Feuer rasend schnell aus." Während der
Löscharbeiten waren 20 bis 30 Bewohner des Hauses evakuiert worden. (APA)