Brüssel/Sanaa - Zwölf Mitglieder einer belgischen Reisegruppe, die im Jemen von mutmaßlichen Anhängern des Terrornetzwerks El Kaida überfallen wurden, sind am Samstag in Brüssel gelandet. Wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete, wurden die Touristen gleich nach der Landung mit dem Bus zu einem geheimen Ort gebracht.

Die Leichen von zwei bei dem Überfall in Wadi Hadramaut getöteten Belgierinnen wurden nach Angaben des jemenitischen Tourismusministers Nabil al-Fakih nach Sanaa gebracht und sollten in Abstimmung mit den belgischen Behörden bald in die Heimat überstellt werden. Auch ein weiterer verletzter Tourist befand sich demnach noch in der jemenitischen Hauptstadt.

Keine Hinweise auf El-Kaida-Anhänger

Die insgesamt 15 Belgier waren am Freitag auf dem Weg von dem Wüstental Hadramaut in die UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Shibam von Bewaffneten angegriffen worden. Zwei Belgierinnen und zwei jemenitische Begleiter wurden getötet, die Angreifer konnten fliehen. Bei den getöteten Belgierinnen handelt es sich laut Belga um eine 65-jährige und eine 54-jährige Frau. Ein 65-jähriger Tourist sei durch einen Schuss in den Magen schwer verletzt worden, berichtete die Agentur. Die Behörden im Jemen verdächtigten Anhänger von El Kaida des Überfalls, nach Angaben des belgischen Außenministeriums gibt es dafür bisher noch keine konkreten Hinweise.

In den vergangenen Jahren hatte es im Jemen wiederholt Angriffe gegeben, die El Kaida zugeschrieben wurden. Im Juli 2007 waren in der Region Marib im Norden des Landes acht spanische Touristen und zwei ihrer Fahrer getötet worden. Im Jemen wurden zudem in den vergangenen Jahren insgesamt 200 Ausländer zeitweise als Geisel genommen, darunter auch der deutsche Exdiplomat Jürgen Chrobog und seine Familie. (APA/dpa)