Die Asfinag präsentierte am Freitag im niederösterreichischen Schöngrabern ihre aktuellen Baupläne für die Weinviertler Schnellstraße (S 3). Bis Mitte 2008 soll die Trassenführung für den Abschnitt von Hollabrunn Süd bis Guntersdorf festgelegt werden. Die Entscheidung fällt auf Basis einer Nutzen-Kosten-Untersuchung, die in Kürze abgeschlossen sein soll. Die Straße soll die Ortschaften in der Gegend umfahren und so die Weinviertler Straße (B 303) entlasten, die von Hollabrunn Richtung Norden bis nach Kleinhaugsdorf direkt durch mehrere Orte führt.

Der S 3- Abschnitt von Stockerau bis Hollabrunn Süd ist bereits kreuzungsfrei und bis auf zwei Brücken auf eine Breite von 11,5 Metern ausgebaut worden. Der nördlichste Streckenteil bis zum Grenzübergang Kleinhaugsdorf soll 2018 bis 2020 in Angriff genommen werden. Für den 15 Kilometer langen Abschnitt von Hollabrunn Süd bis Guntersdorf stehen nun folgende drei Varianten zur Auswahl:

  • Die Variante „West“ verläuft von Windpassing über Ober-Steinabrunn bis zur B 303.

  • Die Variante „Mitte“ erstreckt sich zwischen Schöngrabern und Grund und mündet zwischen Guntersdorf und Grund in die Variante „Ost“.

  • Die Variante „Ost“ umfährt die Orte Schöngrabern, Grund und Guntersdorf im Osten.

    „Die ersten Ergebnisse sprechen für eine Empfehlung der Ost-Variante“, erläuterte Asfinag-Projektleiter Christian Honeger. Eine endgültige Entscheidung werde es im Februar geben. Frühestens Ende 2010 sollen die Bauarbeiten starten, dann könnte die Straße ab 2014 befahrbar sein. Dafür liege man gut im Zeitplan – unter anderem, weil es mit den Gemeindevertretern konstruktive Gespräche gebe, sagt Honeger.

    Von Wien bis Prag

    Eines der Ziele der S 3 ist es laut Asfinag, die beiden Hauptstädte Wien und Prag zu verbinden. Für den stellvertretenden Klubobmann der Grünen Niederösterreich, Martin Fasan, bedeutet der Ausbau aber vor allem Eines, nämlich, „dass sich da ein großer Nord-Süd-Korridor von Brünn nach Maribor öffnet und das Verkehrsaufkommen wächst“. Außerdem, werde dadurch die Kaufkraft von Hollabrunn und Stockerau nach Kleinhaugsdorf exportiert. Große Bürgerproteste gebe es aber nicht, da das Gebiet relativ dünn besiedelt sei und die Lebensqualität nicht direkt beeinflusst sei. „Die CO2-Emissionen und die Feinstaubwerte werden aber steigen“, warnt Fasan. (Gudrun Springer, derStandard.at, 19.1.2008)