New York - Das gängige Lösungsmittel Trichlorethylen erhöht das Risiko einer Parkinsonerkrankung: Eine amerikanische Studie deutet stark darauf hin, dass nicht nur Pestizide die neurodegenerative Bewegungsstörung auslösen, sondern auch andere Industriechemikalien.

Kleinstudie

Hinweise darauf fanden Forscher der Universität von Kentucky in Lexington durch Zufall in einer kleinen Parkinson-Studie. Daran nahm ein Patient teil, der die Krankheit auf seinen Beruf zurückführte und der auch von Bewegungsstörungen anderer Kollegen berichtete. Der Mann hatte über 25 Jahre lang mit Trichlorethylen gearbeitet. Dabei hatte er das Lösungsmittel eingeatmet und war damit über die Haut in Kontakt gekommen.

Die Forscher untersuchten schließlich 30 Mitarbeiter, von denen 17 entweder Parkinson hatten oder Parkinson-ähnliche Symptome wie Bewegungsstörungen. Die übrigen 13 Teilnehmer, die nicht so eng mit der Substanz in Berührung gekommen waren, hatten zwar keine klaren Symptome, wiesen aber eine langsamere Feinmotorik auf als gesunde Kontrollpersonen.

Tierstudie

Gleichzeitig zeigten Studien an Ratten, dass Trichlorethylen die Zellen in der Substantia nigra schädigt, jener Hirnregion, die den Botenstoff Dopamin produziert und deren Schädigung mit der Parkinson-Krankheit einhergeht. Die Studie sei zwar kein endgültiger Beweis für einen Zusammenhang, belege aber eine starke Verbindung zwischen dem Lösungsmittel und der Krankheit, schreiben die Forscher im Fachblatt "Annals of Neurology". Das in der Industrie gebräuchliche Trichlorethylen wird auch mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. (APA/AP)