Goldjoch ist kräftig, aber gleichzeitig dank der Frische und mit dezenter Mineralik durchaus elegant.

Foto: Pfaffl
Roman Pfaffl ist einer der großen im Weinviertel, in mehrfachem Sinn. Flächenmäßig hat er es auf knapp 60 Hektar gebracht, ein Teil davon liegt in Wien. Im Jahr 1978 hat er den Betrieb bereits von seinem Vater übernommen, eine "gemischte Landwirtschaft", wie es damals üblich war, aber mit etwa einem dreiviertel Hektar Weingarten dabei. weit verbreitet war. In punkto Qualität zählt Roman Pfaffl ebenfalls zu den Großen, der verlässlich seit Jahren ausgezeichnete Weine produziert, die ein breites Stilspektrum repräsentieren. Die Rebsortenpalette ist österreichisch umfassend, wobei Grüner Veltliner den (logischen) Hauptanteil hat, aber auch Riesling, Sauvignon Blanc, Weißburgunder und Chardonnay vertreten sind. Diese Empfehlung hier gilt einem Grünen Veltliner, aber auch Pfaffls Rotweine z.B. Sankt Laurent Altenberg sind weit mehr als nur nette Versuche in einem klassischen Weißweingebiet. Sie genießen auch die spezielle Aufmerksamkeit von Roman Pfaffl junior, der wie der Rest der Familie, Roman Pfaffls Frau Adelheid und seine beiden Töchter Heidi und Elisabeth, eng im Betrieb eingebunden ist. Goldjoch ist eine südexponierte, sehr warme Lage, was hohe Reife verspricht. Die Lössauflage ist nicht besonders stark und geht im tieferen Untergrund in Sand über. Veltliner auf Löss ist eine Verbindung die würzige, dichte Weine ergibt. Und so zeigt sich auch die Grundcharakteristik des Goldjochs 2006, obwohl er weit von der oft derben Mächtigkeit entfernt ist, die Veltliner von reinen Lössböden haben können, wenn unbedarftere Winzer als Roman Pfaffl Hand anlegen: Goldjoch 2006 ist zwar dicht, aber nicht so wuchtig, dass man darunter begraben wird, mit feiner Würze, die aber nichts mit dem zu tun hat, was man sich unter dem klassischen Veltliner-Pfefferl gern vorstellt. Dazu kommt das reife und runde Aroma von prachtvollen gelben Früchten - gelbe Birnen, Melonen, Ananas, dezente Pfirsicharomen gepaart mit feingliedriger, frischer Säure wie in einer Grapefrucht. Goldjoch ist kräftig, aber gleichzeitig dank der Frische und mit dezenter Mineralik durchaus elegant. Veltliner wie dieser gelten zwar als die Universalisten unter den Speisenbegleiter, aber dieser wäre auch ein würdiger Solist. (Luzia Schrampf)