Wien - Der serbische Ex-Polizist, der laut Anklage beim mittlerweile verstorbenen, zuletzt an den Botschaften in Belgrad und Budapest tätig gewesenen Generalkonsul 590 gefälschte Sichtvermerke für serbische Staatsangehörige gekauft haben soll, legte am dritten Verhandlungstag im Wiener Straflandesgericht ein umfassendes Geständnis ab.

"Ich möchte einen Beitrag zur Aufklärung leisten. Ich bin geständig im Rahmen dessen, was in der Anklage steht, und auch darüber hinaus", kündigte der 36-Jährige an. Bisher hatte der Mann jede Beteiligung an unrechtmäßigen Machenschaften abgestritten und versichert, er werde mit seinem gleichnamigen Onkel verwechselt. "Dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich war sehr durcheinander, hatte auch psychische Probleme", verlautete nun der Angeklagte.

Im Prozess müssen sich der ehemalige Vize-Konsul an der österreichischen Botschaft in Budapest und fünf Mitangeklagte wegen Amtsmissbrauchs, Bandenbildung und Schlepperei vor einem Schöffensenat verantworten. Mit falschen Visa sollen Tausende Serben und Moldawier widerrechtlich in den Schengen-Raum gelangt sein. Der mittlerweile entlassene Vize-Konsul, der nach wie vor seine Schuldlosigkeit beteuert, soll mit diesen Geschäften 420.000 Euro verdient haben.(APA)