"Schneewittchen" am Opernball

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Andere würden sich Sorgen machen. Aber Richard Lugner weiß: Auf die Medien ist Verlass.

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Und dass am Mittwoch - kurz nachdem Lugner seinen diesjährigen Opernballgast verkündet hatte - in der Lugner City fünf von fünf Befragten zu Dita von Teese genau gar nichts einfiel, lässt Lugner deshalb kalt:

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Acht TV-Teams und etwa 40 andere Journalisten, die der Gast-Verkündigung lauschten, werden dafür sorgen, dass das Volk erfährt, ...

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... wer oder was die als Heather Sweet geborene Dame ist:

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eine Stripperin - aber das darf man so natürlich nicht sagen.

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Von Teese, las Lugners "Neo-Mausi" (Lugner) Bettina Kofler (im Bild) holprig Vorformuliertes vor, "verkauft etwas sehr Altes als sehr Neues- das ist eigentlich ein Phänomen.

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Und so bemüht auch Lugner lieber jene Terminologie, die es der globalen Hochglanzpresse ermöglicht, die 35-Jährige aus Rochester (Michigan) ohne "Igitt" zu beschreiben.

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Sie sieht aus wie Schneewittchen."

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Im Klartext: Von Teese inszeniert sich ...

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... im Stil von 40er-Jahre-Pin-ups, ...

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... "performt" in übergroßen Champagnergläsern, ...

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... modelt (u. a. für Jean Paul Gaultier ...

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...und Vogue) ...

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... und war mit Marilyn Manson (Musiker) verheiratet.

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... In Österreich trat sie 2005 beim Life Ball auf. Unter "ferner liefen".

Das ließen Lugner/Kofler unerwähnt.

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"Meine Tochter Jacqeline hat mich tagelang bekniet, sie einzuladen", erklärte Vater Lugner stattdessen.

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Auch Paris Hilton (2007) war ein Wunsch der 13-Jährigen gewesen.

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Das Gast-Konzept ist aber älter. Schon Harry Belafonte (1992), Sophia Loren (1995) oder Pamela Anderson (im Bild) (2003) waren bezahlte Werbeträger für die Lugner City.

Das Programm ist immer gleich: Autogrammstunde (heuer: 30. Jänner) und Ballbesuch (31. 1.). Gerüchte, die Gäste könnten danach noch andere Feste besuchen, werden jedes Jahr von Partyveranstaltern gestreut.

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Doch bis auf Grace Jones (1996) flüchteten bisher noch alle Mietstars nach getaner Ballpflicht lieber ins Hotel. Für die Lugner City - die (nie veröffentlichten) Gagen werden aus dem Werbebudget beglichen - rechnet sich das Spektakel.

Dort, wo Richard Lugner ins eigene Börsel greifen muss, hat er mittlerweile aber zu sparen gelernt: Dass Bettina Koflers Ballkleid nur 69 Euro kostet, verkündet der Baumeister seit Wochen so taktvoll wie gern und ungefragt.
Die Wienerin Bettina Kofler gewann den Platz an Mörtls Seite für die Opernballloge in der ATV-Sendung "Mörtl sucht das Glück"

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Am Mittwoch präzisierte er seine Strategie: "Wieso soll ich mir eine teure Frau leisten, wenn ich eine Billigere, Jüngere haben kann?"

Frau Kofler verzog keine Miene. (rott/ DER STANDARD Printausgabe 17.1.2008)

Wien

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