Wien – Die Albertina schaffte es trotz der Umwandlung in ein Universalmuseum nicht, auch nur annähernd an die herausragende Besucherzahl des Wiedereröffnungsjahres 2003 heranzukommen. Im Ranking der Kunstmuseen des Bundes fiel es mit 557.307 Besuchern im Vorjahr sogar auf Platz drei zurück – hinter das Belvedere, das den Aufwärtstrend (von 360.065 Besuchern 2003 auf 432.575 im Jahr 2006) unter der Leitung von Agnes Husslein eindrucksvoll fortsetzte:

Das der österreichischen Kunst verpflichtete Museum meldet 594.678 Besucher für 2007, was eine Steigerung von 37,5 Prozent bedeutet. Husslein konnte aus dem Kartenverkauf um 1,2 Millionen Euro mehr erlösen als ihr Vorgänger Gerbert Frodl 2006. Das ähnlich gelagerte Leopold Museum, eine Privatstiftung, stagniert bei 301.000 Besuchern.

Neben dem Belvedere befindet sich seit 2003 auch das Mumok im Höhenflug: Direktor Edelbert Köb konnte die Besucherzahl nahezu verdoppeln – von 125.417 auf nun 243.433; das MAK hingegen verlor 2007 rund zehn Prozent seiner Besucher und rangiert mit deren 175.419 weit abgeschlagen an letzter Stelle.

Das Ergebnis scheint alarmierend, wenn man bedenkt, dass die meisten MAK-Besucher keinen Eintritt zu bezahlen haben (konkrete Zahlen für 2007 liegen noch nicht vor; 2006 kamen 70 Prozent gratis ins Museum). Auch bei Albertina und Mumok ist der Anteil der Gratisbesuche mit 22,75 beziehungsweise 22,3 Prozent äußerst hoch. Denn Albertina-Chef Klaus A. Schröder z. B. nimmt in seine Statistik die Besucher von Veranstaltungen auf – und das waren 2007 deren 126.810. Das Leopold Museum und das Belvedere kommen nur auf einen Anteil von etwa fünf Prozent nicht zahlender Besucher.

Rekordzahlen meldet zudem die Nationalbibliothek: Das 2006 erreichte Besucherplus von 22 Prozent konnte um 4,2 Prozent (auf 456.701) getoppt werden. Für die neuerliche Steigerung sorgten in erster Linie die Benutzer der modernisierten Lesesäle. (Thomas Trenkler / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.1.2008)