Dies gelte, bis das Prüfungsergebnis des Bundesvergabeamts (BVA) vorliegt. An der Rechtsposition habe sich nichts geändert, man sehe sich als privatwirtschaftlicher Akteur und falle damit nicht in den Geltungsbereich des Bundesvergabegesetzes. "Wir gehen davon aus, dass dieses Verfahren korrekt ist", so Gusenbauer. Zu Konsequenzen eines allfälligen negativen Urteils, die möglicherweise eine EU-weite Neuausschreibung notwendig machen würde, wollte man bei den ÖBB nur wenig sagen. "Wenn der Entscheid besagt, dass es nicht rechtens ist, muss man natürlich auch handeln", so Gusenbauer.
Drei Favoriten
Im Wettbewerb gibt es bereits ein Zwischenergebnis, die Weiterbearbeitung der drei Favoriten wurde verschoben. Die 13-köpfige Jury unter Vorsitz von Architekt Rüdiger Lainer hat die Projekte der acht geladenen Teams begutachtet. Für die zweite Stufe ausgewählt wurden die Vorschläge von Hans Hollein, "Feichtinger Architects" sowie des Stuttgarter Büros "Behnisch Architekten".
Keine Visualisierungen
Details oder Bilder der Arbeiten wollte die ÖBB-Immobilienmanagement GmbH nicht veröffentlichen. Verwiesen wurde lediglich auf das Juryergebnis, das den drei Projekten "hohe urbane Qualität" und "gute Signalwirkung" attestiert. Die Rede ist von "Merkzeichen in der Stadtsilhouette". Generell würden sie sich stark an den Vorgaben des Masterplans für das Gelände orientieren. Dieser sieht beim Südtiroler Platz ein Hochhaus vor, das künftig die ÖBB-Zentrale beheimaten soll.
Jury
Mitentschieden haben unter anderem Wirtschaftskammer-Präsidentin Brigitte Jank, die Wiedener Bezirksvorsteherin Susanne Reichard (öVP) und mehrere Architekten, nicht aber Planungsstadtrat Rudolf Schicker (SPÖ). Dieser ließ sich durch einen Beamten vertreten. Nachträglich gab er sein Ausscheiden aus der Jury bekannt und forderte wegen des Streits um das nicht EU-weite offene Verfahren eine "rechtskonforme Ausschreibung".