"Funny Games U.S."

Foto: Warner

Park City/Wien - Im Rahmen des vom 17. bis 27. Jänner in Park City (Utah) stattfindenden Sundance Festivals feiert Michael Hanekes Hollywood-Remake seines eigenen Thrillers "Funny Games" mit Naomi Watts am 19. Jänner Weltpremiere. Als einzige österreichische Produktion ist heuer der Kurzfilm "Zurückbleiben bitte!" von Sam Auinger, Dietmar Offenhuber und Hannes Strobl zu sehen. Insgesamt stehen 121 Spielfilme aus 24 Ländern auf dem Programm des Festivals, 55 Beiträge sind Erstlingswerke von Regie-Neulingen. In vier Kategorien treten jeweils 16 Filme im Wettbewerb gegeneinander an.

Den Auftakt am Donnerstagabend machen Colin Farrell und Brendan Gleeson in der Rolle von zwei Auftragskillern in London, die auf Befehl ihres Bosses (Ralph Fiennes) im belgischen Brügge untertauchen müssen. "Brügge sehen ... und sterben?" ist das Spielfilmdebüt des britischen Drehbuchautors Martin McDonagh. Die Kriminalkomödie stimmt gleich einen erwünschten Ton an. Es gehe in diesem Jahr etwas "leichter" zu, meint Festivalgründer Robert Redford. "Unsere Filmemacher nehmen sich zwar immer noch wichtige Themen vor, aber sie setzen sie etwas lockerer und mit mehr Humor um".

"Weniger Hollywood"

So dreht sich die schwarze Komödie "Sunshine Cleaning" um eine Familie, die ihr Geld mit dem Reinigen von blutverschmierten Tatorten verdient. In "Choke" wird ein sexbesessener Sohn (Sam Rockwell) zum Betrüger, um den Unterhalt für seine geisteskranke Mutter (Anjelica Huston) zu bezahlen.

"The Last Word" mit Winona Ryder und Wes Bentley handelt von einem Schriftsteller, der Abschiedsbriefe für Lebensmüde verfasst. In "The Wackness" spielt Ben Kingsley einen schrägen Therapeuten, der einen jungen Dealer im Austausch für Drogen behandelt. "Downloading Nancy" dreht sich um eine frustrierte Ehefrau (Maria Bello), die sich umbringen möchte, dafür aber einen Helfer sucht, in den sie sich am Ende verliebt.

Knapp 50.000 Besucher werden sich zehn Tage lang in das eisige Vergnügen stürzen, das älteste und größte Festival des unabhängigen Films zu feiern. "Weniger Hollywood", verspricht Robert Redford und Filme, die nicht immer "auf Nummer sicher gehen und nett" sind. Doch das Festival wird auch in diesem Jahr von Hollywoodprofis in Beschlag genommen. Bruce Willis, Tom Hanks, Sienna Miller, Ben Kingsley, Charlize Theron und viele andere Stars stellen ihre "Indie"-Seite zur Schau. Und weiter gilt das Festival als Sprungbrett für Filmschaffende. So wurde die 2006 gefeierte Sundance-Komödie "Little Miss Sunshine" im vergangenen Jahr mit zwei Oscars ausgezeichnet. (APA/dpa)