Auch
wir traten mit großer Sympathie an den kleinen Wagen heran. Weil wir Fiat den längst notwendigen Erfolg vergönnen, und weil der 500er einfach ein netter Wagen ist.

Foto: Standard/Fischer

Unsere
Sympathie erlitt einen kleinen Einbruch, als wir uns in den Wagen setzten, den Motor starteten und losfuhren. Das war's? Es war, abgesehen von der originellen und stimmigen Inneneinrichtung, als ob wir mit einem Panda fuhren. Oder sonst einem sehr normalen Auto. Wir hatten uns mehr erwartet. Irgendetwas Mini-mäßiges. Mehr Fahrspaß, auch mehr Leistung, mehr Pfiff auf der Straße. Die 100 PS im 1.4 Sport sollten eigentlich ausreichend sein, um auch ein bisschen Fahrspaß rüberzubringen.

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Wir
drückten die Sporttaste. Schon besser, aber noch nicht überzeugend. Ohne Sporttaste: Tote Hose. Als ob die Handbremse angezogen wäre.

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So
originell der Wagen innen und außen aussieht, sein Aufbau ist äußerst konventionell. Und tatsächlich steht der Fiat 500 auf der Plattform des Panda (die er sich übrigens mit dem Ford Ka teilt). Da hatte BMW mit dem Mini mehr Fahrspaß auf die Straße gebracht.

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Wir
ließen uns aber nicht verdrießen. Und näherten uns dem Fiat noch einmal an. Mit gedrückter Sporttaste, das ist einmal Pflicht - und fördert leider auch den Verbrauch. Lediglich auf der Autobahn, wenn wir mit 130 km/h unser Tempo im Cinquecento gefunden haben, geht es auch ohne Sportmodus.

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Und
130 km/h sind im Fiat tatsächlich das Tempo auf der Autobahn, bei dem man sich wohl fühlt. Theoretisch wären 180 km/h möglich, da müsste man es aber schon sehr, sehr eilig haben, um das sich, seinen Ohren und dem kleinen Auto zuzumuten.

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Wir
fuhren viel. Auch ins Waldviertel. Und wir erarbeiteten uns den Cinquecento. Das heißt Gänge aufziehen, viel schalten. Dann kann man tatsächlich sportlich unterwegs sein, dann macht das Auto auch Spaß, und dann kann man auch die Kurven entdecken. Die gehen dann doch erstaunlich gut.

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Letztendlich
haben wir uns nach dem Standard-Test doch schweren Herzens vom Fiat getrennt. Das Auto ist grundsympathisch, praktisch, günstig und - relativ - sparsam. Wir kamen mit viel Spaß allerdings doch an die Zehn-Liter-Marke. Dabei sollten sechs Liter im Schnitt möglich sein.

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Wer
daran denkt, sich einen zu kaufen, wird viel tüfteln müssen: Angeblich sind 500.000 Gestaltungsvarianten möglich. Das beginnt bei drei Motoren und zwölf Farben und geht hin bis Rennstreifen, karriertem Dach und verschieden färbigen Schlüsseln.

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Außen
die km/h, innen die Drehzahl, in der Mitte der Rest der Infos. (Völker, AUTOMOBIL)

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Fiat

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WO
Cinquecento draufsteht, ist Panda drin. Das sollte einem von vornherein klar sein, wollte man diesem Kleinwagen die Fahreigenschaften eines Mini Cooper abfordern. Die Gleichung italienisches = sportliches Auto (zugegeben, fabriziert wird der 500 im oberschlesischen Tichau) wird zu einem späteren Zeitpunkt mittels Abarth erfüllt. Ansonsten ist der 500 für mich verdientermaßen Auto des Jahres, denn er sorgte im ganzen Jahr 2007 für Gesprächsstoff und gab Fiat einen regelrechten Sympathieschub. Für mich neben Mini das gelungenste "Retro"-Mobil überhaupt. Noch Wünsche? Hm. Sparsamere Motoren? (Stockinger, AUTOMOBIL)

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Ja,
ein wunderbares Auto. Weil schön und stimmig. Die gelungene Wiederbelebung des alten Cinquecento, und das exakt 50 Jahre nach dem Baubeginn des kleinen Fiat (1957 bis 1975). Ein Remake auf der Nostalgiewelle, wie es besser nicht glücken hätte können. Und gleich einmal zum Auto des Jahres gewählt.

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