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Foto: Reuters/Wiegmann
London - Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann geht davon aus, dass es im Finanzsektor im Zuge der Kreditkrise weitere Abschreibungen geben könnte. Vor Studenten der London School of Economics warnte Ackermann am Montagabend zudem davor, dass die Marktturbulenzen auf die Gesamtwirtschaft übergreifen könnten. Dies könne dann besonders in den USA und in Industriestaaten stärkere Folgen haben, als die Leute erwartet hätten. Bei den Konsumkrediten sei bereits ein Anstieg von Ausfällen zu verzeichnen und dies werde Auswirkungen auf das Privatkundengeschäft der Banken haben.

Zur Lage in seinem eigenen Institut machte er keine näheren Angaben. Die Deutsche Bank steht jedoch weiter zu ihren Gewinnzielen für 2008. Ackermann hatte zuletzt signalisiert, dass er die Krise für sein Institut weitgehend als abgehakt betrachtet. Er machte wiederholt deutlich, dass Deutschlands größtes Geldhaus zusätzlich zu den bisherigen Abschreibungen über rund 2,2 Milliarden Euro keine weiteren Belastungen erwartet.

Damit käme die Deutsche Bank im Vergleich zu anderen Instituten mit einem starken Investmentbanking-Anteil glimpflich davon. So führte die Krise etwa bei Merrill Lynch, Citigroup oder auch der UBS zu deutlich höheren Kosten. In der Folge stiegen dort ausländische Staatsfonds ein und stärkten so die Kapitaldecke. Auch zwei deutsche Banken - die IKB und die Sachsen LB - standen wegen der Marktturbulenzen kurz vor dem Aus. (APA/Reuters)