Telekom
Gewerkschaft ver.di kritisiert Personalumbau bei Deutscher Telekom
Telekom will bei Beamten Kosten sparen und diese in den öffentlichen Sektor vermitteln
Die Gewerkschaft ver.di hat den geplanten
Personalumbau bei der Deutschen Telekom
kritisiert. "Ich fordere den
Konzern auf, über Perspektiven für die Beschäftigten mit uns zu
reden, anstatt sie zu verunsichern", sagte ver.di-Vorstand Lothar
Schröder am Samstag in Bonn der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Die Telekom will nach Angaben aus Konzernkreisen über 9.000 Beamte in
dem neuen Bereich Kapazitätsmanagement bündeln und verstärkt für
Aufgaben bei Bundes- und Landesbehörden einsetzen.
Vermittlung
Möglichst viele Staatsdiener sollen auf Stellen im öffentlichen
Sektor vermittelt werden. Der Konzern will damit seine Personalkosten
senken und einen Arbeitsplatzabbau an anderer Stelle vermeiden. In
einem internen Brief hat Personalvorstand Thomas Sattelberger die
Führungskräfte bereits aufgefordert, geeignete Mitarbeiter für
Bewerbungen zu motivieren. Schröder bemängelte das Vorgehen. "Das
gerade bekannt gewordene Konzept hört sich nach steigendem Druck an."
Zudem zeigten die vollen Auftragsbücher, dass genügend Arbeit im
Konzern da sei.
Der Bonner Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben 37.000 Beamte,
die noch aus der Zeit der staatlichen Vorgängergesellschaft
Bundespost stammten. Im Vergleich zu den Angestellten sind die
Beamten von dem Personalumbau - dem bisher rund 120.000 Arbeitsplätze
zum Opfer fielen - verschont geblieben. Grund sind weitreichende
Rechte, die einen Jobwechsel oder eine Versetzung in eine andere
Stadt erschweren. Telekom-Chef René Obermann hatte allerdings
deutlich gemacht, dass weitere Einschnitte nötig seien, um die
Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Beamte will er dabei nicht
ausnehmen. (APA)