Der Kampf gegen das Rauchverbot
treibt zynische Blüten: Ein sogenanntes "Rauchershirt" mit einem
Judenstern und dem Schriftzug "Raucher" ist nach Angaben der
deutschen Eventagentur DMP im Dezember 1.000 Mal über das Internet
verkauft worden. Der deutsche Zentralrat der Juden protestierte gegen
die Aktion.
Aussätzige
Mit dem "wohl aggressivsten Raucher-Widerstands-Shirt" wolle man
der Gesellschaft die "schändliche Ausgrenzung" von Rauchern vor Augen
führen, hieß es am Freitag auf der Seite. "Der Raucher wird nach
jahrzehntelanger Duldung zum Aussätzigen, ja Menschen Zweiter Klasse
denunziert", hieß es am Freitag auf der Internetseite.
"Das ist dumm,
dreist und böse"
"Der Judenmord wird hier knallhart missbraucht. Das ist dumm,
dreist und böse", erklärte der Vizepräsident des Zentralrats der
Juden, Dieter Graumann. "Den Mord an Juden zu instrumentalisieren, um
den Wunsch der Menschen zum Rauchen zu symbolisieren, ist ein
Skandal." Der Verkauf eines solchen T-Shirts nutze niemandem und
schade der politischen und gesellschaftlichen Kultur im Land. "Das
ist geistlos, hirnlos und geschmacklos." Der Internetshop stellte den Verkauf des T-Shirts am Freitag ein.(APA/AP/dpa)