Die Grazer Grünen fordern, dass gegen die Feinstaubbedrohung in Graz rasch etwas unternommen wird.

Foto: Grazer Grüne
Die hohen Feinstaubwerte der letzten Tage und Wochen haben die Grazer Grünen am Freitag dazu veranlasst, eine Feinstaubaktion bei der Messstation Graz-Mitte zu starten.

"SPÖ und ÖVP haben in den letzten Jahren leider bewiesen, dass sie nicht gewillt sind, gegen die Feinstaubbedrohung in Graz etwas zu unternehmen", sagte die Grüne Spitzenkandidatin Lisa Rücker. "Die Lebensdauer in Graz ist um 17 Monate kürzer als in Rest-Österreich, 40 Menschen sterben hier jährlich an den Folgen des Feinstaubs – es muss endlich gehandelt werden!" Bürgermeister Nagl falle "nicht einmal im Wahlkampf etwas besseres ein, als für die Stadt ein Wohlfühlhaus zu errichten": "Das hilft den kranken Kinderlungen nicht."

"Meilenweit entfernt"

Peter Hagenauer, Landtagsabgeordneter und Kandidat für den Grazer Gemeinderat, untermauerte Rückers Argumente und verwies auf die neue, kürzlich vom EU-Parlament verabschiedete Feinstaub-Richtlinie: "Graz ist meilenwert davon entfernt, die Grenzwerte einzuhalten – und dazu kommt, dass in Zukunft auch die noch gefährlicheren Feinststäube (PM2,5) gemessen werden müssen, doch darauf ist man in Graz und in der Steiermark noch überhaupt nicht vorbereitet." Gemeinsam betonten Rücker und Hagenauer, dass der Feinstaub in Graz nur mit konsequenten Sofortmaßnahmen bekämpft werden kann. Gratis-Öffis an "Feinstaub-Tagen" sowie die "Wiedereinsetzung" der letztjährigen Wegscheider-Verordnung inklusive Fahrverboten und Tempolimits fordern die Grünen. "Und dann muss endlich der massive Ausbau des öffentlichen Verkehrs begonnen werden", versprach Rücker, in diese Richtung aktiv zu werden. "Graz darf nicht mehr Feinstaub-Hauptstadt sein!" (red)