Ideen
"Wiens kreative Köpfe haben spannende Ideen und finden neue Wege, das Web zu nutzen. Hier liegt wertvolles wirtschaftliches Potenzial für unsere Stadt", bringt Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner das Ziel der Förderung auf den Punkt.
Play.FM
Beispiele gefällig? Georg Hitzenberger vom Internetradio Play.FM. Seit Ende 2004 betreibt er gemeinsam mit rund 80 ehrenamtlichen Helferlein im Wiener Museumsquartier eine Onlineplattform für Fans elektronischer Musik. Geboten werden vor allem DJ-Sets, also von Diskjockeys zusammengestellte Musikprogramme, die weltweit in Clubs, auf Partys etc. gespielt werden. "Im Unterschied zu anderen Webradios können die Nutzer unsere Mitschnitte aber ,on demand' hören, sie also selbst auswählen", erzählt er.
Verteilung
70.000 registrierte User nutzen das kostenlose und legale Play.FM-Angebot mit mehr als 9000 Mitschnitten bereits, mehr als die Hälfte davon im Ausland. Voraussetzung dafür sind lediglich Breitbandzugang, Kopfhörer oder Audioboxen.
Angebot
Mit dem Fördergeld will das bisher als Verein organisierte Internetradio sein Angebot ausbauen - und auch Geld verdienen. "Wir wollen auf unserer Plattform auch Funktionen einbauen, bei denen die Communityteilnehmer beispielsweise selbst Mitschnitte oder eigene DJ-Sets auf unseren Server laden und darüber abstimmen können, auf welcher Stelle in der Datenbank die Aufnahmen präsentiert werden", erläutert der Play.FM-Gründer.
Werbung
In Angriff genommen werden auch neue Möglichkeiten des Lifestyle-Advertising: innovative Werbeformen fernab der alten Webkampagnen mit aufpoppenden Werbefenstern. Konkretes dazu will er aber erst bekanntgeben, wenn in "vier bis fünf Monaten unsere neue Webseite steht".
Kooperation
In Vorbereitung befindet sich auch eine Kooperation mit der deutschen Soundkartenfirma Terratec, deren WiFi-Radiogeräte auch auf Play.FM getunt werden sollen. "Das ist die kleine Vision, wo wir hinwollen: dass in möglichst vielen Badezimmern ein solches Radio steht, mit dem ohne PC unser Sender ganz einfach gehört werden kann."
Nutzung
Die Nutzung von Play.FM soll weiterhin gratis sein, vorstellbar sei aber, dass künftig vor dem Abspielen der DJ-Sets Werbeeinschaltungen laufen könnten, nennt Hitzenberger weitere Details des Geschäftsmodells.
Plattform
Andere Wiener Kreativschmieden wie etwa DMC Design for Media and Communication wollen mit dem Fördergeld eine Plattform namens "Fancity" auf die Beine stellen, auf der Fans aller Art untereinander kommunizieren und mit speziellen Tools Informationen, Konzerttickets, Fanartikel oder Event-Tipps austauschen können. Beim Projekt FraEgg handelt es sich wiederum ein Videoportal à la YouTube - allerdings gezielt auf die Interessen der Online-Gaming-Community zugeschnitten. (Karin Tzschentke / DER STANDARD Printausgabe, 11.01.2008)