Madrid/Wien - Spanien will statt auf Atomenergie auf den Ausbau erneuerbarer Energien setzen. "Es wäre einfacher zu sagen, dass wir Atomenergie ausbauen", sagte Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero, der im März wiedergewählt werden will. Besser sei es, "die schwierige und anspruchsvolle Herausforderung anzunehmen", die die Weiterentwicklung erneuerbarer Energien darstelle.

In Spanien erzeugen acht AKWs knapp ein Viertel des nationalen Strombedarfs. Eine Verringerung des Anteils von Atomstrom an der gesamten Elektrizitätserzeugung war bei den Parlamentswahlen 2004 Teil des Wahlprogramms von Zapateros Sozialisten.

Aufgrund der Klimadiskussion ist das Interesse an Atomenergie in Ländern wie USA, Großbritannien (siehe Bericht nebenan) und China wieder gewachsen. Frankreich setzt mehr denn je auf Atomenergie, in Finnland wird das erste neue AKW nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (1987) gebaut. Von Österreichs Nachbarländern hat sich lediglich Italien (1990) von der Atomkraft verabschiedet. (AFP, stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.1.2008)