Bregenz - Vollkommen missglückt ist der berufliche Wiedereinstieg des früheren Landesstatthalters Hans-Peter Bischof (ÖVP). Nach nur einer Woche im alten Beruf als Spitalsarzt, verabschiedete sich der 60-jährige Internist am Donnerstag wieder aus dem Landeskrankenhaus Bregenz. "Medialen Druck" nannte Bischof dem ORF gegenüber als Grund.

Bischof, der sich die Stelle als Oberarzt 14 Jahre lang freihalten ließ, sah sich mit massiver Kritik aus Kollegenschaft und Medien an Doppelbezug und "Postenschacher" konfrontiert. Der Doppelbezug aus Politikerpension und Arztgehalt (knapp 14.000 brutto) war zwar durch eine Übergangsregelung aus altem und neuem Bezügegesetz gedeckt, aber "moralisch nicht tragbar", wie SP-Vorsitzender Michael Ritsch in einer Pressekonferenz am Donnerstag betonte. Als Gewerkschafter akzeptiere er bestehende Verträge, sagte Ritsch, "Bischof hätte aber als Arzt auch karitativ arbeiten können, mit 11.000 Euro Pension kann man gut leben".

Grünen-Klubobmann Johannes Rauch fordert von der Landesregierung, "Rückkehrrechte in existierende alte Dienstverträge bei gleichzeitigem Pensionsbezug abzustellen".

Bischof war 2006 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. (Jutta Berger, DER STANDARD, Printausgabe 11.1.2008)