Mehrere Länder wie Mosambik oder Angola verfügen über mehr Ärzte in einem einzelnen fremden Land als in ihrem eigenen. Auf jeden Arzt, der in Liberia arbeitet, entfallen zwei, die im Ausland beschäftigt sind. Details der Studie wurden im Fachmagazin "Human Resources for Health" veröffentlicht.
Vom "Braindrain" profitierende Länder
Die aktuelle Studie ist eine der ersten, die jene Ärzte und Krankenschwestern berücksichtigt, die in Afrika geboren sind, und nicht nur jene, die dort ausgebildet wurden. Konzentriert man sich nur auf den Ausbildungsort, argumentieren die Wissenschaftler, dann werden die Auswirkungen der Berufswünsche auf das Gesundheitssystem eines Landes nicht ausreichend berücksichtigt.
Die Abwanderung der Ärzte ging oft Hand in Hand mit Bürgerkriegen, politischer Instabilität und wirtschaftlicher Stagnation. Angola, die Republik Kongo, Guinea-Bissau, Liberia, Mosambik, Ruanda und Sierra Leone erlebten in den neunziger Jahre alle Bürgerkriege. Bis zum Jahr 2000 hatten alle diese Länder 40 Prozent ihrer Ärzte verloren. Kenia und Simbabwe mussten mehr als die Hälfte der Mediziner ziehen lassen. Gleichzeitig konnten stabilere Länder wie Botswana den Großteil der Ärzte halten. Das gilt aber auch für sehr arme Länder wie Niger. Die Forscher vermuten, dass in diesen finanzschwachen Ländern nur wenige über das notwendige Geld oder die Verbindungen verfügen, um das Land zu verlassen.
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