Melbourne - Mit einer jeweils ausgeglichenen Bilanz fahren Jürgen Melzer und Stefan Koubek zu den am Montag beginnenden Australian Open nach Melbourne. Melzer hält bei fünf Siegen und fünf Niederlagen, Koubek bei 7:7. Während Koubek 2002 "down under" mit einem Viertelfinale sein bisher bestes Major-Ergebnis erreicht hat, jagt Melzer nach wie vor dem großen Erfolg bei einem der vier Grand-Slam-Turniere nach. Im 20. Grand Slam seiner Karriere möchte Melzer endlich sein erstes Achtelfinale erreichen. Viel wird dabei freilich von der Auslosung am Freitag abhängen.

Die Frage nach seinem Ziel für Melbourne ist schnell beantwortet: "Ich möchte in die zweite Woche, am einfachsten gesagt. Das Ziel muss immer sein, sehr weit zu kommen. Schließlich sind das die Turniere, die zählen", meinte Melzer schon vor seinem Abflug nach Australien.

Gemischte Gefühle

Melzer fuhr mit gemischten Gefühlen in den Bundesstaat Victoria im Süden Australiens. "Ich habe dort schon sehr gut und sehr schlecht gespielt. Ich hoffe natürlich, dass ich in eine sehr gute Saison starte. Es ist wichtig, beim ersten Grand-Slam-Turnier sehr gut zu spielen, da kann man sich vielleicht einen guten Punktepolster verschaffen", hofft der 26-jährige Niederösterreicher.

Seine Lieblingsstadt ist aber nicht Melbourne, sondern Sydney, wo er heuer allerdings nicht in den Hauptbewerb kam und daher Auckland spielen musste. Grundsätzlich mag Melzer Australien. "Die Leute sind einfach nett, das Klima ist super, wenn es nicht wirklich zu heiß ist so wie im vergangenen Jahr." Sich hier später einmal vielleicht mit einem Zweitwohnsitz niederzulassen, kommt für ihn aber nicht in Frage. "Das ist mir zu weit weg, und es dauert dann zu lange bis man wieder daheim ist, dafür bin ich zu sehr Heimat bezogen. Ich sehe gerne meine Familie und Freunde."

Koubek freut sich auf "ein geniales Turnier"

Auch Koubek, der vor sechs Jahren erst im Viertelfinale an Jiri Novak (CZE) gescheitert war, spielt gerne auf dem "Fünften Kontinent": "Es ist ein geniales Turnier. Australien ist gleich am Anfang des Jahres, da ist man noch frisch und heiß drauf, wieder Tennis zu spielen. Ich bin sehr gerne dort." Allerdings spiele das Wetter in der 3,6-Millionen-Einwohner-Stadt schon manchmal verrückt. "Da kannst du innerhalb von wenigen Tagen zwei bis drei Jahreszeiten haben."

Auch er will keinesfalls den Spuren eines Thomas Muster oder einer Barbara Schett folgen, und sich dort eine zweite Existenz aufbauen. "Dazu bin ich auch zu gern in Österreich."

Ziel: Am Karrierehoch kratzen

Koubeks vorrangiges Ziel für 2008: Sich in den Top 50 etablieren. "Irgendwann möchte ich auch wieder an meinem Karrierehoch (Anm.: Platz 20) kratzen. Aber das ist nicht das Ziel für die kommende Saison, sondern für die nächsten Jahre", meinte der seit kurzem 31-Jährige, der der Tour noch länger erhalten bleiben will. "Bis 34 oder 35 kann ich sicher noch auf der Tour spielen", verspricht Koubek, wenn er denn gesund bleibe.

Ein unbeschriebenes Blatt ist in Melbourne Werner Eschauer. Der 33-jährige Niederösterreicher, dessen größter Erfolg bisher das Finale in Amersfoort (2007) war, feiert als einer der ältesten Teilnehmer sein Debüt beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres.(APA)