Paris - Mit einer knappen Milliarde Euro Jahresumsatz war der Pariser Kunstmarkt auch 2007 einer der wichtigen internationalen Umschlagplätze. Zu den guten Auktionsergebnissen kommen die florierenden Galerien, sowie die Kunstexporte aus Frankreich, die für Christie's und Sotheby's jeweils fünf Mal höher sind als die lokalen Jahresumsätze. Auch Henri Matisse L'Odalisque, im November 07 feierte Christie's mit 33,6 Millionen Dollar einen neuen Künstlerrekord, kam aus Frankreich.
Der Pariser Gesamtumsatz der 80 Versteigerer betrug 2007 995 Millionen Euro. 475,3 Millionen Euro und damit fast die Hälfte liefen über die Konten der Drouot-Holding. Dazu kommen einige Auktionen von Tajan und Pierre Bergé & Associés, die nicht in die Drouot-Holding eingebunden sind, jedoch deren Säle anmieten und dort für 34,7 Millionen Euro versteigerten.
Das heißt der gesamte Umsatz der im Hôtel Drouot organisierten Versteigerungen beläuft sich auf 510 Millionen Euro. Nach der Drouot-Holding reihte sich auch 2007 Christie's, diesmal mit 185,9 Millionen Euro Umsatz. Das waren fast 15 Millionen weniger als 2006, als allein die Art- déco-Sammlung Dray 59,7 Millionen Euro einbrachte. Christie's ist in der Pariser Top Ten Liste mit fünf Spitzenpreisen vertreten. Das heißt aber nicht, das François Pinaults Auktionshaus in Frankreich der unbestrittene Marktleader wäre, die Konkurrenten rücken näher: Artcurial-Briest-Poulain-F.Tajan erhöhte seinen Jahresumsatz von 100,5 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 125 Millionen Euro. Sotheby's steigerte sich um 92 Prozent auf 119 Millionen Euro (2006: 62,5 Mio Euro).
Sotheby's neuer Generaldirektor Guillaume Cerutti, bis Ende August 2007 noch Beamter war, (u. a. Kabinettchef im Kulturministerium), verlangt von der Regierung einschneidende gesetzliche Änderungen zur Anpassung des französischen Marktes an die liberalen internationalen Usancen.