Schwerwiegende Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht des Bodensees hat bislang keine dieser Arten gezeigt - wozu es auch einigen Pechs bedürfte: Als Faustregel gilt, dass nur ein Prozent aller Neozoen sich in einem neuen Gebiet dauerhaft etablieren kann - und nur ein Promille wird zum ökologischen Schädling. Was im schlimmsten Fall allerdings zu einem Umweltdesaster führen kann wie im afrikanischen Victoriasee, wo als Speisefische ausgesetzte Nilbarsche die endemischen Fischpopulationen praktisch zur Gänze vernichteten. Ein anderes verheerendes Beispiel ist die Zebramuschel, die sich seit Jahrzehnten in nordamerikanischen Gewässern ausbreitet.
Sicher ist sicher
Die Forscher gehen davon aus, dass die Neozoen im Bodensee aus dem Oberrheingebiet stammen: Durch den Ausbau der Schifffahrtswege und besonders seit der Eröffnung des Rhein-Main-Donau-Kanals seien die großen Flüsse stark von Einwanderern besiedelt worden. Die gebietsfremden Tiere gelangten meist mit Sportbooten in den Bodensee.