Aber die österreichische Landwirtschaft ist vorbildlich, beeilte sich Landwirtschafts-, äh, Lebensminister Josef Pröll sofort zu versichern. Laut einer Greenpeace-Studie ist die weltweite Landwirtschaft verantwortlich für einen beträchtlichen Teil der Produktion von Treibhausgasen (bis zu einem Drittel). Tatsächlich gehört die heimische Landwirtschaft nicht zu den ganz großen Umweltsündern: Massive Rodung des Regenwaldes im Kongo, Brasilien und in Indonesien, Überdüngung allerorten und schließlich jene Rinderherden, die den Fleischhunger der industrialisierten Welt befriedigen, sind die Hauptursachen. Der Furz der Kuh (Methangas aus Rindermägen) ist ein großer Klimakiller.

Neu ist das nicht, nur in dieser Eindringlichkeit wurde es noch nicht dargestellt. Die Erderwärmung hat neben industriellen Abgasen und dem Autoverkehr eben noch eine dritte Ursache. Mit dem Selbstbild der Landwirtschaft will das nicht so recht zusammenpassen. Eine unbequeme Wahrheit.

Ebenso wie die Tatsache, dass die riesigen Flächen, die der Rinderzucht und diversen Plantagen geopfert werden, auf die Nachfrage in der industrialisierten Welt zurückgehen. (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 9.1.2008)