Foto: AZW/Dietrich
Wien - Nach zehn Monaten Betrieb wird der Ausstellungsraum Az West, eine Filiale des Architekturzentrum Wien (Az W), wieder geschlossen. Man habe für den Betrieb dieses im April 2007 eröffneten Schauraums für neue österreichische Architektur "weder vom Bund noch von der Stadt Wien zusätzliche Mittel verlangt oder bekommen", erläuterte Az W-Direktor Dietmar Steiner heute, Dienstag, in einer Aussendung die Entscheidung.

Die durch innerbetriebliche Einsparungen und Umschichtungen ermöglichte Finanzierung sei jedoch aufgrund einer weiteren "dramatische Kürzung der Subvention des Az W durch die Stadt Wien" im Jahr 2007 nicht mehr aufrecht zu erhalten. "Diese seit 2003 anhaltenden und inzwischen auf über 400.000 Euro akkumulierten Einbehalte der Stadt Wien haben den Vorstand des Az W gezwungen, die vorübergehende Schließung des Az West sowie sofortige und drastische Einsparungen im gesamten Programmbereich anzuordnen", so Steiner. "Wenn der Kulturpolitik dieser Stadt und dieses Landes die qualitative Präsentation und inhaltliche Diskussion der Architektur, der Baukultur, und damit der gebauten Umwelt, in der wir alle leben, ein Anliegen ist, dann muss sie sich dazu auch klar und deutlich bekennen, und nicht die dafür geschaffenen Kompetenzen und Institutionen klammheimlich aushungern."

Kulturamt: "Keine Subventionskürzungen, aber..."

Seitens des Kulturamts betont man, es gebe keine Subventionskürzungen, sehr wohl jedoch "Auffassungsunterschiede über die Höhe der Betriebskosten", die an die MuseumsQuartier Errichtungs- und BetriebsgesmbH zu überweisen seien. Deswegen gehe derzeit ein Teil der Subventionen nicht an das Az W, sondern an die Betriebsgesellschaft. Der Fall liege bei der Schlichtungsstelle, wo eine für alle verbindliche Betriebskostenhöhe festgesetzt werde. Im Az W hofft man "auf eine positive Entwicklung in naher Zukunft". Vorerst jedoch wird der Raum im ehemaligen Prodomo-Haus in der Flachgasse 35-37 in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus geschlossen. Letzte Veranstaltung ist am 2. Februar ein Konzert von Ernst Molden im Rahmen der Finissage der laufenden Ausstellung "1 Frage, 10 Tage, 5 Elemente", bei der die Ergebnisse eines gemeinsamen Wien-Streifzuges einer Architektin, eine Landschaftsdesignerin und eines Fotografen zu sehen sind. (APA)