Portsmouth - Hillary Clinton hat ihre Anhänger kurz vor einer wichtigen Vorwahl um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten mit einem unerwarteten Gefühlsausbruch überrascht. Die sonst eher als kühl und kontrolliert wirkende Politikerin rang mit den Tränen, als sie am Montag bei einer Wahlkampf-Veranstaltung im Bundesstaat New Hampshire über die Gründe sprach, warum sie für die Demokraten ins Rennen gehen will. "Einige von uns setzen sich dem aus und machen das hier", sagte die frühere First Lady mit brüchiger Stimme und feuchten Augen. Die geschehe unter ziemlich schwierigen Bedingungen, "und wir machen dies, jeder von uns, weil wir uns um unser Land sorgen." Aber einige der Bewerber hätten recht, andere nicht, fügte Clinton an, die bei den Vorwahlen am Dienstag gegen den Favoriten Barack Obama antreten muss. "Einige von uns sind bereit, andere sind es nicht."

Sexistische Rufe gegen Clinton

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton ist während einer Wahlkampfveranstaltung im US-Staat New Hampshire sexistisch angefeindet worden. "Bügeln Sie mein Hemd!" riefen ihr zwei Männer am Montagabend plötzlich zu und hielten auch Plakate mit der entsprechenden Aufschrift in die Höhe. "Ach, die Überbleibsel des Sexismus - sie leben noch, und es geht ihnen gut", konterte Clinton zum Applaus ihrer Anhänger. Dann rief sie den Saalwächtern zu, das Licht einzuschalten, weil es so schrecklich dunkel sei. Dies war das Zeichen für die Polizei, die beiden Störer festzunehmen und aus dem Saal zu führen. Clinton scherzte später über den Vorfall: "Wenn es noch jemanden im Saal gibt, der von mir erfahren will, wie man ein Hemd bügelt, dann kann ich es ihm gerne erklären."

Nach dem Rückschlag in Iowa droht Clinton Umfragen zufolge eine weitere Niederlage. Clinton kündigte an, auch im Falle dieses deutlichen Dämpfers bis zum so genannten "Super Tuesday" am 5. Februar, an dem in 22 Bundesstaaten Vorwahlen abgehalten werden, weiterzukämpfen. Obama könnte bereits mit einem Sieg in New Hampshire seinem Ziel einen großen Schritt näherkommen, als erster schwarzer Präsident der Vereinigten Staaten ins Weiße Haus einzuziehen. In einer Reuters-Erhebung vom Montag kam Obama bei den Anhängern der Demokraten auf einen Vorsprung von zehn Prozentpunkten vor Clinton. (Reuters/APA/AP)