Colombo - In Sri Lanka ist ein Regierungsmitglied bei einem Bombenanschlag mutmaßlicher Tamilen-Rebellen getötet worden. Bauminister D.M. Dassanayake sei auf dem Operationstisch seinen schweren Verletzungen erlegen, teilte das Krankenhaus der Stadt Ragama am Dienstag mit. Der Minister sei auf der Fahrt zum internationalen Flughafen gewesen, als sein Auto nahe der Hauptstadt Colombo auf eine Mine fuhr. Einer seiner Sicherheitsleute kam ebenfalls ums Leben. Neun weitere Menschen wurden verletzt. In Militärkreisen wurde die Rebellenorganisation LTTE für das Attentat verantwortlich gemacht. Diese äußerte sich nicht dazu. Der Anschlag ist das jüngste einer ganzen Reihe von Attentaten auf Vertreter der Regierung und des Militärs in den vergangenen Monaten.

Dieser Mordanschlag zeige, dass ein vereintes und entschlossenes Vorgehen gegen den Terrorismus in Sri Lanka notwendig sei, erklärte Präsident Mahinda Rajapaksa. Die Regierung hatte vor wenigen Tagen den seit 2002 bestehenden Waffenstillstand mit den Tamilen-Rebellen offiziell aufgekündigt, der ohnehin seit Monaten nur noch auf dem Papier bestand. Damit droht der seit 1983 andauernde Konflikt erneut zu eskalieren. Ihm fielen bislang etwa 70.000 Menschen zum Opfer. Auch am Dienstag setzte die Armee ihre Offensive gegen die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) fort, die für einen eigenen Staat im Norden und Osten des Inselstaates kämpfen. Das Militär bombardierte mutmaßliche Kommando-Stellungen der LTTE im Bezirk Mannar und die tötete nach eigenen Angaben bei Kämpfen im Norden und Nordosten 13 Rebellen.

Erneut Bombenanschlag in Colombo

Wenige Stunden nach dem tödlichen Bombenanschlag ist Colombo in der Nacht zum Dienstag erneut von einer Bombenexplosion erschüttert worden. Wie die Polizei mitteilte, galt der Anschlag vermutlich einer wichtigen Persönlichkeit, die nahe der Hochsicherheitszone Colombo Fort unterwegs war. Bei der Explosion sei allerdings niemand verletzt worden. Anrainer vermuteten, die Bombe sei in einem Gebäude explodiert. Die Polizei geht den Hinweisen derzeit nach. (Reuters)