Rom - Die italienische Regierung hat am Montag intensiv nach Lösungen für die Müllkrise in Neapel gesucht. Regierungschef Romano Prodi traf Verteidigungsminister Arturo Parisi, um eine Strategie zur Bewältigung der Müllkrise in Neapel zu diskutieren.

Parisi beteuerte seine volle Bereitschaft, mit dem Einsatz von Soldaten zur Bewältigung des Notstands im Großraum der Vesuvstadt beizutragen. Nach dem Treffen mit Parisi informierte Prodi Staatschef Giorgio Napolitano über die Entwicklung der Krise. Napolitano hatte sich in den vergangenen Tagen öfters über die Situation in seiner Heimatstadt besorgt gezeigt.

Um die Lage zumindest einigermaßen unter Kontrolle zu bringen, will Prodi so schnell wie möglich neue Standorte für Anlagen finden, in denen Biomasse in weiterverarbeitbare Energieträger umgewandelt werden kann. Bisher wurden die Abfälle zur Verarbeitung vor allem nach Deutschland geschickt - eine teure Angelegenheit, die dem Staat 250 Euro pro Tonne Müll kostet.

Ein weiteres Treffen mit Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio und Innenminister Giuliano Amato zur Bewältigung der Krise plant Prodi morgen, Dienstag, Nachmittag. "Die Regierung wird bald radikale Maßnahmen ergreifen", versicherte Regierungssprecher Silvio Sircana. Über die Müllkrise wird Innenminister Amato am Mittwoch dem Parlament berichten. (APA)