Am Montag wurde noch ein diskretes Treffen zwischen den beiden Leitern der Verhandlungsdelegationen, Israels Außenministerin Zipi Livni und dem palästinensischen Ex-Premier Ahmed Kurea, eingeschoben, und heute, Dienstag, sollen deren Chefs, Ministerpräsident Ehud Olmert und Präsident Mahmud Abbas, noch rasch zusammenkommen. Man merkte dabei die Absicht, den Anschein einer positiven Arbeitsatmosphäre zu erwecken - gerade deswegen, weil von dem einen Jahr, das Bush bei der Konferenz in Annapolis für die Friedensgespräche vorgegeben hatte, schon eineinhalb Monate ohne erkennbare Fortschritte verstrichen sind.
Bush soll Mittwoch Mittag in Israel landen und am Donnerstag ins Palästinensergebiet fahren, wobei noch unklar war, welche Städte er besuchen würde. Obwohl Bush, wenn irgend möglich, per Hubschrauber unterwegs sein wird, hat die Stadtverwaltung von Jerusalem sich bei den Bürgern schon vorbeugend dafür entschuldigt, dass ganze Straßenzüge abgeriegelt werden. Ein Heer von rund 10.000 Polizisten wird die Gehsteige und Dächer besetzen, im Zentrum sind fast alle Hotelzimmer vom Tross der Beamten, Sicherheitsleute und Journalisten belegt.
Kundgebungen
Zu den Vorgeplänkeln zählte eine Demonstration der "Peace now"-Bewegung, die am Montag den Abriss von dutzenden sogenannten Siedlungsvorposten forderte, was auch Bush zuletzt eingemahnt hatte.