Lag die Entscheidung zuvor nur in den Händen der Führungspersonen der Parteien, wurde die "Primary" in New Hampshire im Jahr 1913 aufgrund des Vorstoßes eines Farmers eingeführt, der für eine direkte Beteiligung aller Parteiangehörigen kämpfte. Andere US-Staaten folgten dem Beispiel. Seit 1920 hat es sich eingebürgert, dass New Hampshire, wegen seiner Granitgebirge auch Granitstaat genannt, stets die "Primary"-Vorwahlserie eröffnet.
45 Prozent "Unabhängige"
Abstimmen dürfen alle registrierten Wähler, das heißt nicht nur eingetragene Demokraten und Republikaner: Wer nicht einer Partei angehört, ist als "unabhängig" registriert und kann ebenfalls bei Demokraten oder Republikaner teilnehmen und einen Kandidaten wählen (Siehe "Unabhängige sind wichtigste Wähler". Fast 45 Prozent der registrierten Wähler in New Hampshire gehören der Gruppe der "Unabhängigen" an, die daher bei dieser Vorwahl als entscheidend gelten.
Die Abstimmung im Ostküsten-Staat New Hampshire hat vor allem als "Ausleseverfahren" Bedeutung. Wer hier schlecht abschneidet, kann sich meistens nicht mehr erholen und hat Probleme, sich Spenden für eine Fortsetzung des Wahlkampfes zu sichern. So war die "Primary" in New Hampshire zum Beispiel für John Glenn (1984), Bob Dole (1988) und Steve Forbes (1996 und 2000) der Anfang vom Ende. Bill Clinton feierte hingegen 1992 als "Comeback Kid" einen durchschlagenden Erfolg, nachdem, er zuvor in Iowa katastrophal schlecht abgeschnitten hatte.