Wien/Prag - Vor dem Treffen von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Mirek Topolánek am Montag, in Wien haben sich in Prag Pläne für eine Erweiterung des umstrittenen südböhmischen Atomkraftwerks Temelín konkretisiert. Wie die tschechische Wirtschaftszeitung E 15 am Wochenende berichtete, könnte der Temelín-Eigner CEZ schon im zweiten Halbjahr 2008 mit der Einholung von Genehmigungen für den Bau zweier weiterer Reaktorblöcke in Temelín beginnen. Atombefürworter haben die Oberhand

Außerdem schloss der südböhmische Kreishauptmann Jan Zahradnik erstmals die Änderung des Beschlusses von 2003 nicht aus, der den Bau neuer Atomreaktoren verbietet. Im konservativ-grünen Koalitionskabinett Mirek Topoláneks haben die Atombefürworter die Oberhand. Nur die Grünen von Vizepremier und Umweltminister Martin Bursik sind dagegen.

Neue Grenzblockaden drohen Österreichische Atomgegner drohten indes mit einer Wiederaufnahme der Grenzblockaden zu Tschechien. Sollte die Bundesregierung bei den tschechischen Behörden weiterhin keine Maßnahmen zur Behebung der Sicherheitsmängel in Temelín setzen, seien "schärfste Protestmaßnahmen - und damit auch eine Rückkehr zu Grenzblockaden gerechtfertigt", betonte "Atomstopp Oberösterreich" am Sonntag. (red/ DER STANDARD Printausgabe 7.1.2008)