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Der Schauplatz des Busunfalles auf der A9 bei Graz.

Foto: APA-FOTO: MARKUS LEODOLTER
Graz - Bei einem Busunfall bei Graz wurden Sonntag früh 17 Fahrgäste, darunter acht Kinder, schwer verletzt. 23 weitere Personen erlitten leichtere Blessuren. Der Fahrer des dänischen Busses mit 50 Passagieren aus Serbien, Dänemark und Schweden, der von Belgrad nach Dänemark unterwegs war, hatte die A9-Abfahrt verpasst. Der Bus durchbrach daraufhin am Verteilerkreis Webling ungebremst mit 100 km/h zuerst die Betonleitwand, dann ein Brückengeländer und stürzte auf die Böschung der darunterliegenden Autobahn. Erst vor einem Monat hatte ein Lkw-Lenker ebenfalls die Abfahrt übersehen. Die Asfinag hält die Ausschilderung dennoch für ausreichend - zumindest für "wache Fahrer", wie Sprecher Volker Höferl meint.
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Es grenze an ein Wunder, dass es bei dem Busunfall nicht noch mehr Schwerverletzte oder sogar Tote gegeben habe, erklärte der Einsatzleiter der Grazer Berufsfeuerwehr, Dieter Pilat. Der Bus sei an der Abzweigung Richtung Plabutschtunnel vorbei praktisch ungebremst mit rund 100 km/h durch die Betonleitwände gebrochen und acht Meter von der Brücke geflogen, ehe er auf der Gegenböschung zum Stehen kam, betätigte die Polizei. Das hohe Tempo wurde von den Einsatzkräfte als Glück eingestuft: Wäre das Fahrzeug langsamer unterwegs gewesen, wäre es möglicherweise seitlich gekippt.

Der Buslenker gab bei seiner Einvernahme an, nicht bemerkt zu haben, dass er nicht mehr auf der Autobahn war. Ein ähnlichen Unfall vor einem Monat mit einem Sattelschlepper wurde ebenfalls auf die unübersichtliche Ausschilderung im Verteilerkreis Webling zurückgeführt. Die auf der A9 fahrenden Kfz-Lenker würden die Abfahrt in den Plabutschtunnel leicht übersehen. Dazu erklärte Volker Höferl, Sprecher der Asfinag:" Die Situation dürfte "für jeden Lenker, wenn er munter ist, kein Problem sein."(APA/red/ DER StANDARD Printausgabe 7.1.2007)