Mogadischu - In der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind am Samstag zwei libysche Diplomaten vorübergehend entführt worden. Die beiden Männer wurden nach Angaben libyscher Regierungsvertreter am Vormittag während einer Einkaufstour von bewaffneten Männern in ihre Gewalt gebracht. Am Nachmittag kamen sie wieder auf freien Fuß, wie ein Kollege der Verschleppten sowie ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur AFP sagten. Der Vorfall ereignete sich im Viertel Bakara, wo die von Äthiopien unterstützten somalischen Regierungstruppen Jagd auf Islamisten machen.

Den Angaben zufolge befanden sich die Diplomaten nach ihrer Freilassung in Sicherheit in ihrem Büro, das sich in ihrer Residenz befindet. Sie seien von ihren Entführern ohne Bedingungen freigelassen worden, sagte ein Botschaftsvertreter. Lösegeld sei nicht gezahlt worden.

Libyen und der Sudan sind die einzigen Länder, die seit dem Sturz des somalischen Machthabers Mohamed Siad Barre zumindest zeitweilig eine diplomatische Vertretung in Mogadischu haben. Seit dem Sturz Barres 1991 ist Somalia ohne funktionierende staatliche Strukturen. (APA)