Laibach/Wien - Die Europäische Union hat die kenianische Regierung aufgerufen, die Zweifel am Ausgang der Präsidentenwahlen in dem ostafrikanischen Land auszuräumen. "Die Bürger Kenias haben bei den Wahlen würdevoll von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Nun, da der Wahlausgang umstritten ist, können sie erwarten, dass ihre Menschenrechte respektiert werden", teilte die slowenische EU-Ratspräsidentschaft in einer am Freitagabend veröffentlichten Stellungnahme mit.

"Die Europäische Union erwartet, dass alle Seiten einen Dialog beginnen und alles für eine politische Lösung tun werden", heißt es in der Stellungnahme weiter. Die kenianische Regierung solle auch die "guten Dienste" der Afrikanischen Union bei der Suche nach einer Lösung annehmen, fordert der EU-Ratsvorsitz. Zudem sollten sich die politischen Führer aller Seiten jeglicher Aussage oder Handlung enthalten, die einen neuerlichen Gewaltausbruch provozieren könnte.

Schwere Manipulationsvorwürfe

Die Wiederwahl des kenianischen Präsidenten Mwai Kibaki bei dem Urnengang am 27. Dezember war von schweren Manipulationsvorwürfen überschattet. Die Anhänger des oppositionellen Kandidaten Raila Odinga demonstrieren seit Tagen für eine Wiederholung der Wahl, deren Legitimität auch von internationalen Beobachtern angezweifelt wird. Die Proteste waren von gewaltsamen Ausschreitungen begleitet, bei denen mehr als 300 Menschen ums Leben kamen. (APA)