Wie man in der abgelaufenen Handelswoche sehen konnte, schützten geringes Volumen und wenig Unternehmensmeldungen nicht vor Volatilität und fallenden Kursen. Die meisten Marktteilnehmer hatten noch nicht einmal die Neujahrsfeierlichkeiten richtig verdaut und wurden gleich am ersten Handelstag mit der rauen Börsewirklichkeit in Form von fallenden Kursen konfrontiert. Schlechte Vorgaben aus den USA, ein auf Rekordhoch befindlicher Ölpreis von USD 100/Barrel, wegen gesunkener Lagerbestände und Gewinnmitnahmen, aufgrund einer allzu freundlichen Kursentwicklung gegen Jahresende, waren die Gründe hierfür.

Somit stehen in der abgelaufenen Handelswoche einer großen Anzahl an Verlierern nur wenige Gewinner gegenüber. Aufgrund des hohen Ölpreises hielten sich im Wochenvergleich wenig überraschend Titel aus dem Sektor Oil & Gas noch am besten. Die Ölkonzerne Total, Repsol und ENI konnten um die 3% zulegen. Sehr gut performten neben den stabilen britisch-australischen Rohstoffaktien Rio Tinto, BHP Billiton und Anglo American, auch die Aktien von Spezialchemikalienherstellern die im Agrikultursektor tätig sind. So profitierten die norwegische Yara und die deutsche K+S AG (vormals Kali & Salz) von Analystenaufstufungen aufgrund des sehr guten Ausblickes für das Jahr 2008. Die Anteilsscheine von beiden Unternehmen wurden seit Jahresbeginn ca. 7% höher gehandelt.

Nach den strikten CO²-Auflagen der europäischen Kommission konnten sich die deutschen Automobilhersteller in den USA im Jahr 2007 nur kurz über erhöhte Absatzzahlen in Übersee freuen (BMW +7%, Daimler +2,2%, Porsche +2%); doch diese Freude währte nicht lange. Einerseits ist diese Absatzsteigerung aufgrund des hohen Euro und der hohen Rohstoffpreise noch zu wenig um daraus große Gewinne zu erzielen, zweitens ist der Ausblick für die Absatzzahlen im Jahr 2008 aufgrund der schwachen Konjunktur in Amerika alles andere als positiv und drittens fielen die Absätze der Automobilindustrie am deutschen Heimatmarkt im Gesamtjahr 2007 um 9% auf 2,19 Mio. Fahrzeuge. Alle Valoren in diesem Sektor kamen stark unter Abgabedruck. Im DJ EuroStoxx absolvierte der Subindex der Automobilindustrie (Auto & Parts) mit einem Minus von über 7% den schlechtesten Start ins neue Jahr.

In der nächsten Handelswoche rechnen wir mit sich normalisierenden Börsen. Dabei wird das Handelsvolumen zu- und die Volatilität abnehmen. Die Kurse sollten sich dabei stabilisieren. Des weiteren stehen in Europa einige Konjunkturdaten wie Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenrate und Einzelhandelsumsätze auf der Agenda. Anstatt einem markanten Start ins neue Jahr erwarten wir abwartende Markteilnehmer.