Hightech-Traktor von Lindner, Design von Storz.

Foto: Lindner
Salzburg - "Das darf ich nicht sagen." Christina Quehenberger, Mediensprecherin der Designs Storz GmbH, ist nicht zu beneiden: Natürlich soll sie für ihren Chef, Stardesigner Achim Storz, Medienkontakte organisieren; andererseits ist in der Sparte Industriedesign aus Konkurrenzgründen vieles streng geheime Kommandosache. Die junge Kommunikationsexpertin muss bei jeder dritten Journalistenfrage abwinken: "Sorry, geheim."

So sind von der Designerschmiede mit Sitz im Pinzgauer Zell am See beispielsweise keinerlei Auftragssummen oder Umsatzzahlen zu erhalten. Laut Firmenbuch weist Storz für 2006 einen Bilanzgewinn von 333.000 Euro auf, die Verbindlichkeiten betragen rund 3,6 Mio. Euro (Anlagevermögen: 3,2 Mio. Euro).

Die vor 25 Jahren vom 1947 in Stuttgart geborenen Achim Storz gegründete Firma beschäftigt derzeit rund 30 Mitarbeiter. Der gelernte Mechaniker und ehemalige Konstrukteur für Rennwagen bei McLarensucht seine Kreativen selbst bei "Degree-Shows" diverser Designschulen zusammen.

Von 40 auf 2400 Quadratmeter

Begonnen hat Storz auf rund 40 Quadratmetern; heute erstreckt sich das Firmengelände auf 2400 Quadratmeter. In die Modellbauhalle "passt ein ganzer Hubschrauber hinein", erzählt Firmen-Sprecherin Quehenberger.

Wichtigstes Standbein von Storz ist die Autoindustrie. Audi, BMW, Peugeot, Honda, Volvo und andere geben Studien in Auftrag. Welches Detail welcher Automarke aus dem Pinzgau stammt, wird nicht verraten - die Rechte liegen beim Kunden.

Nur fallweise tritt Storz vor den Vorhang: Beispielsweise wurde vergangenen Oktober der für das Tiroler Familienunternehmen Lindner entwickelte Geotrac 124 präsentiert. Ein Traktor der High-Tech-Generation mit 126 PS, HiFi-Audiosystem, LED-Lichttechnologie und helikopterähnlichem Kabinenkonzept. Neben der Betreuung von Großkunden hat sich Storz auch dem Aufbau eines regionalen Handwerkernetzwerkes für Design verschrieben. Die KMU-Projekte reichen von der mit einer Tischlerei entwickelten Innenausstattung einer Raika-Filiale bis zum Grafikkonzept für eine Metzgerei aus Zell am See. (Thomas Neuhold, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5./6.1.2008)