Wien - Bawag-Richterin Claudia Bandion-Ortner wird sich auf dringendes Anraten ihres Arztes in der kommenden Woche auf Kur begeben. Der weitere Verhandlungsplan des Prozesses, der am 15. Jänner wieder aufgenommen wird und schon im Februar erste Urteile sehen könnte, ist dadurch aber nicht gefährdet.

Bandion-Ortner leidet seit längerem an Diabetes. Die Verhandlungsführung im Bawag-Prozess und der damit verbundene berufliche Stress dürften sich negativ auf ihre Gesundheit ausgewirkt haben: Ihre Zuckerwerte hatten sich zuletzt deutlich verschlechtert, so dass ihr Arzt ihr eine dreiwöchige Kur nahe gelegt haben soll. Die Richterin musste jedoch in der verhandlungsfreien Zeit - der Prozess war am 28. November in eine Pause gegangen - umfangreiche Protokollberichtigungen vornehmen. Pro Verhandlungstag waren 100 bis 120 Seiten aufzuarbeiten und auf allfällige Schreibfehler, Unklarheiten und Aussparungen zu überprüfen, was bei bisher 54 Verhandlungstagen die Lektüre von mehreren tausend Seiten erforderlich machte.

Diese zeitraubende Arbeit hat Bandion-Ortner in der vergangenen Woche abgeschlossen, das Hauptverhandlungsprotokoll befindet sich nunmehr auf dem aktuellen Stand. Um im Prozessfinale fit zu sein, gönnt sich die Richterin nun eine zumindest einwöchige Kur. (APA)