Ungarn hat die Ausschreibung für die Errichtung eines elektronischen Lkw-Mautsystems gestoppt. Das Parlament in Budapest habe am 17. Dezember 2007 einige Verkehrsgesetze geändert. Dadurch sei die Vollmacht für die Auftragsausschreibung außer Kraft gesetzt worden, heißt es in einer Mitteilung des ungarischen Wirtschafts- und Verkehrsministeriums. Die Einführung des Lkw-Mautsystems werde daher nicht wie geplant am 1. Jänner 2009 erfolgen können.

Auf der Shortlist für die Auftragsvergabe waren zuletzt noch vier Anbieter gewesen, darunter ein Konsortium um die Kapsch TrafficCom mit der Strabag und dem portugiesischen Straßenbetreiber Brisa an Bord, Siemens Österreich gemeinsam mit der italienischen Autostrade und der ungarischen Intertoll, die Deutsche Telekom mit T-Systems und Magyar Telekom sowie die französische Sanef gemeinsam mit der ungarischen Synergon. Bei Kapsch war für eine Stellungnahme am Donnerstag vorerst niemand erreichbar.

An den Plänen für die Einführung einer elektronischen Lkw-Maut hat sich aber laut Verkehrsministerium grundsätzlich nichts geändert, sie gelte weiterhin als "unverzichtbar", heißt es. Das Ministerium werde alles daran setzen, die elektronische Maut so bald wie möglich einzuführen. Wann der Auftrag für die Errichtung des Systems neu ausgeschrieben wird, war von der zuständige Koordinationszentrale heute nicht zu erfahren.(APA)