Peking/Washington - Die Todesstrafe soll in China künftig nur noch per Giftspritze vollstreckt werden. Dies sagte der Vizepräsident des Obersten Volksgerichtshofs, Jiang Xingchang, der Tageszeitung China Daily". "Das wird als humaner angesehen und sollte von allen Gerichten genutzt werden", erläuterte der Jurist. Die Hinrichtung durch einen Kopfschuss soll seinen Angaben zufolge abgeschafft werden.

In China werden weltweit die meisten Todesurteile vollstreckt. Im Jahr 2006 wurden nach einer Zählung von Amnesty International 1010 Hinrichtung von den Behörden beziehungsweise Medien des Landes vermeldet. Die wahre Zahl liege aber wahrscheinlich bei bis zu 8000, vermutet die Menschenrechtsorganisation. Die Regierung in Peking macht offiziell keine Angaben über die Zahl der Hinrichtungen.

In den USA sind in jüngster Zeit mehrere Hinrichtungen mit der Giftspritze ausgesetzt worden, weil sie Experten zufolge für den Delinquenten zu schmerzhaft sind. (AFP, red, DER STANDARD - Printausgabe, 4. Jänner 2008)