Wien - In Österreich erfolgt eine sehr ungleiche Aufteilung der Asylwerber auf die Bundesländer. Aktuelle Zahlen zeigen, dass nur Wien, Ober- und Niederösterreich die zwischen Bund und Ländern vereinbarten Quoten erfüllen. Besonders säumig sind Kärnten und Tirol.

In Wien erhalten derzeit 6169 Personen die sogenannte Grundversorgung (Unterkunft, Mahlzeiten, Taschengeld). Die Bundeshauptstadt versorgt damit um 1423 Asylwerber mehr, als sie müsste. Oberösterreich, das wie Niederösterreich über ein Erstaufnahmezentrum verfügt, liegt mit 4688 Personen ebenfalls deutlich über der geforderten Quote. In Niederösterreich befinden sich 130 Flüchtlinge mehr als vorgesehen.

Ein paar Prozentpunkte unter dem Quotenziel liegen das Burgenland und Vorarlberg, deutlicher darunter die Steiermark und Salzburg. Schlusslichter sind Tirol und Kärnten. Das Land, aus dem Innenminister Günther Platter (VP) stammt, müsste 599 Asylwerber mehr versorgen. Kärnten erfüllt nur 57,6 Prozent der geforderten Quote. BZÖ-Chef Stefan Petzner verweist auf eine mit Innenministerin Liese Prokop (VP) getroffene Sondervereinbarung für Kärnten. In Tirol hat Soziallandesrat Hannes Gschwentner (SP) bereits jegliche Verantwortung von sich gewiesen. Er habe 2007 mehrmals beim Innenministerium urgiert, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. (APA, DER STANDARD - Printausgabe, 4. Jänner 2008)