Linz - Als "Wiedererweckung" der Urfassung bringt das Landestheater Linz am 13. Jänner in einer Neuinszenierung das Singspiel "Im Weißen Rössl" von Ralph Benatzky heraus (weitere Vorstellungen im Jänner am 16. und 23.). Details zu der Produktion wurden in einem Pressegespräch am Donnerstag bekanntgegeben.

"Wir wollen dem Werk seinen ursprünglichen Schmiss, seine Erotik und den Jazz zurückgeben", erläuterte Regisseur Sandy Lopicic sein Konzept. Während in Operettenfilmen und Bühnenproduktionen der vergangenen Jahrzehnte die weltberühmte Erfolgsoperette stets in Bearbeitungen präsentiert wurde, greift man nun in Linz auf die Originalfassung aus dem Jahr 1930 zurück. In der NS-Zeit sei das "Weiße Rössl" von allem jüdischen Witz, allem Jazzigen "gesäubert" und seither immer als Teil der "Silbernen Operetten-Ära" verfälscht worden. Nun wird im Sinne der Urfassung das Werk auch als "Schauspieler-Operette" gegeben: Bis auf die Sänger-Rolle des Dr. Hinzelmann sind alle Partien mit Schauspielern besetzt. Es sei fast jedes Mal ein Verrat, dieses Stück mit Opernsängern zu besetzen, so der Regisseur: "Für mich stehen die Menschen im Mittelpunkt, nicht die Musik". Das Bruckner Orchester wird überdies mit einer aus sechs Musikern bestehenden Jazz-Band ergänzt.

Punkto Bühnenbild und Kostüme bleibt die Neuinszenierung nach Ankündigung des Leading-Teams zeitlich am Anfang des 20. Jahrhunderts. Man versuche möglichst originale, aber auch karikierende, überzeichnende Kostümelemente einzubringen, hieß es. (APA)