Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/DPA/Perrey
Düsseldorf - Das deutsche Versandhaus Otto ist nach mehr als 45 Jahren wieder vollständig in der Hand der Gründerfamilie. Die Familie Otto habe zum Jahresende die 25-Prozent-Beteiligung der Eigentümer der WAZ-Verlagsgruppe, die Familien Brost und Funke, übernommen, teilte die Otto Group am Mittwoch mit. Brost und Funke waren 1962 bei dem Versandhaus eingestiegen, um die Expansion von Firmengründer Werner Otto zu finanzieren.

Otto sei keine strategische Beteiligung gewesen, sagte der Bevollmächtigte der Funke-Gruppe, Stephan Holthoff-Pförtner, der Nachrichtenagentur Reuters. Die Verlagsgruppe könne sich nun im Kerngeschäft besser aufstellen. In Eignerkreisen wurde der Preis für die Anteile auf rund eine Milliarde Euro beziffert. Das Geld kann die Verlagsgruppe gut für die Auslandsexpansion gebrauchen. Zuletzt kündigte die WAZ den Einstieg in den russischen Zeitungsmarkt an. 2005 hatte sich die WAZ bereits von ihrem Anteil an RTL getrennt.

Mit der Übernahme enden auch Unstimmigkeiten zwischen den Familien Otto, Brost und Funke, etwa um die Renditeansprüche der WAZ-Eigentümer an Otto. Der heutige Aufsichtsratschef Michael Otto - Werner Ottos Sohn - hatte seit Jahren Interesse an einem Rückkauf der Anteile bekundet. Die Verhandlungen über den Ausstieg hätten sich über mehr als ein Jahr hingezogen, hieß es in dem Zeitungsbericht. (APA)