Neunkirchen - Über das Vermögen des Transportunternehmens "Fanz Paulischin Gesellschaft m.b.H. & Co KG" aus Puchberg am Schneeberg (Bezirk Neunkirchen) ist am Mittwoch das Konkursverfahren am Landesgericht Wiener Neustadt eröffnet worden. Nach Angaben des Österreichischen Verbandes Creditreform betrage das freie Vermögen 360.000 Euro, die Verbindlichkeiten würden sich auf 2,3 Mio. Euro belaufen. Die Geschäftsführung plane die Fortführung des Betriebs und den Abschluss eines Zwangsausgleiches.

Das Transportunternehmen wurde 1924 gegründet und werde nun bereits in dritter Generation durch die Familie Paulischin geführt. 1932 wurde die Firma um ein Reisebüro erweitert und betreibe mittlerweile zusätzlich drei Tankstellen. Der eigentliche Verwaltungssitz des Unternehmens ist in Tribuswinkel (Bezirk Baden), berichtete der Österreichische Verband Creditreform. Zurzeit werden 74 Dienstnehmer beschäftigt, im Jahr 2000 seien es noch 120 gewesen.

2003 und 2005 habe das Unternehmen zwei Großaufträge verloren, die generelle Auftragslage sei immer geringer geworden. "Allgemein verschlechterte sich die Situation durch den Preisverfall, sinkende Margen und die steigenden Kosten für Treibstoff und Maut. Zusätzlich belastet das Unternehmen der Verlust von neun Fahrzeugen durch Totalschäden und Diebstähle in der Vergangenheit. Mit Ende 2007 wurden dazu noch erhebliche Abfertigungsansprüche fällig, die das Unternehmen nicht leisten kann", so die Angaben des Österreichischen Verbandes Creditreform. Aufgrund dieser Entwicklungen sei nun die materielle Insolvenz eingetreten.

Vom Konkurs sind 150 Gläubiger betroffen. Die Firmenverantwortlichen würden laut Österreichischen Verband Creditreform planen, "einige Betriebsteile, die nicht mehr lukrativ geführt werden können" zu schließen und betroffene Stellen abzubauen.

"Die Auflagen für österreichische Transportunternehmen liegen zum Teil über dem der ausländischen Konkurrenz, insbesondere aus dem Ostern. Preislich kann man da nur schwer konkurrieren. Dazu kommt, dass das Unternehmen trotz Sanierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre noch zu groß ist. Masseverwalter und der Anwalt der Gemeinschuldnerin werden sich um eine Sanierung bemühen", so Patrick Schenner, Geschäftsführer des Österreichischen Verbandes Creditreform. (APA)